Wirtschaft: Rückkehr auf Vorkrisenniveau "bestenfalls 2022"

München (dpa/lby) - Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Freistaat um acht Prozent. Es gebe zwar erste Anzeichen, dass der Tiefststand jetzt erreicht sei - aber "der Aufholprozess wird dauern.
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vbw-Präsident Wolfram Hatz. Foto: Angelika Warmuth/dpa/Archivbild
dpa vbw-Präsident Wolfram Hatz. Foto: Angelika Warmuth/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Freistaat um acht Prozent. Es gebe zwar erste Anzeichen, dass der Tiefststand jetzt erreicht sei - aber "der Aufholprozess wird dauern. Wir erwarten bestenfalls 2022 eine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau", sagte vbw-Präsident Wolfram Hatz am Mittwoch in München.

Die Industrie sei schon vor dem Corona-Schock in der Rezession gewesen. Nun sei der Rückgang der Wertschöpfung der Wirtschaft in Bayern noch stärker als im Bund. Die Lage sei "sehr ernst", sagte Hatz. "Das liegt an dem starken Gewicht der Automobilindustrie und des Tourismussektors in Bayern." Zudem sei die bayerische Wirtschaft besonders von der Nachfrage aus den USA, China, Österreich, Italien und Frankreich abhängig.

Die Nachfrage sei derzeit noch schwach, Lieferketten seien teilweise noch gestört, sagte Hatz. Die Kurzarbeit sei mit zwei Millionen angemeldeten Beschäftigten auf einem historischen Höchststand; die Zahl der Arbeitslosen in Bayern sei im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent auf 291 000 gestiegen.

Der vbw-"Weißbier-Index" der bayerischen Wirtschaft stürzte seit der letzten Erhebung im Herbst von 99 Punkten ab: Bei einer Betrachtung ab März 2020 läge er bei nur 37 Punkten. "Die Unternehmen sind über die künftigen wirtschaftlichen Entwicklungen enorm verunsichert", sagte Hatz. "Wir erwarten, dass das zweite Quartal noch deutlich schlechter ausfällt als das erste." Er hoffe jedoch, dass in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung beginne, die sich nächstes Jahr fortsetze und 2022 wieder auf Vorkrisenniveau führe.

"Alles, was die Wirtschaft zusätzlich belastet, muss unterbleiben", forderte Hatz. Der Wirtschaftsstandort und die Wettbewerbsfähigkeit sollten mit einem zweiten Konjunkturpaket gestärkt werden. Dazu gehörten ein radikaler Abbau von Bürokratie, mehr Tempo bei der Digitalisierung, niedrigere Strompreise, die rasche vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags und der Verzicht auf jegliche Steuererhöhung.

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