Wirft die DEL die Tiger gleich raus?

Aufsichtsrat-Chef Jürgen Arnold fordert Lizenz-Entzug. Die Fans trauern schon
NÜRNBERG Thomas Sabo gibt sich nicht geschlagen – obwohl der Kampf des Laufer Schmuckhändlers zur Rettung der Ice Tigers nach dem Rückzug von Namenspatron Bionorica nun auch von der DFL torpediert wird. Aufsichtsrats-Vorsitzender Jürgen Arnold, zugleich Geschäftsführer bei DEL-Rivale ERC Ingolstadt, im „Donaukurier“: „Ich werde unverzüglich eine Gesellschafterversammlung einberufen, die dann über den Lizenzentzug beschließt.“
Bionorica rudert zurück
Wie bitte? „Beschließt“ steht schon fest? Ohne sachliche Diskussion? Ohne Hintergründe zu Sabos scheinbar noch nicht abgeschlossenen Rettungsplänen zu kennen?
Ob der Ingolstädter Arnold hofft, vom Tod der Tiger könnten seine Panther profitieren, sei dahingestellt. Er kündigte jedenfalls an: „Klar ist, dass es so einen Zirkus wie in Nürnberg in meiner DEL-Amtszeit nicht mehr geben wird.“
Zugegeben: Zuletzt hatte Sabo nicht gerade den Star in der Manege gegeben. Zur Rettung nötige Partner hatten sich über mangelnden Informationsaustausch beklagt. Bionorica-Sprecherin Sabine Kohl sagte nach dem Ausstieg gar: „Wir wollen keine schmutzige Wäsche waschen.“ Ihr Chef, Prof. Dr. Michael A. Popp, ruderte nun zurück: „Der Rückzug von Bionorica tut mir persönlich sehr leid. Er hat aber nichts mit der Person Thomas Sabo zu tun. Im Gegenteil. Die gute Zusammenarbeit hat mir die Entscheidung noch schwerer gemacht.“
Eine Rettung ist "sehr schwierig"
Sabo, der geäußert haben soll, er könne mit einem Arzneimittel-Produkt im Vereinsnamen aus den Ice Tigers keinen Kult-Klub machen, hat sich vom ersten Schock scheinbar erholt und ließ mitteilen: „Ich werde mich auch in Zukunft für die vielen Menschen einsetzen, denen wie mir das Eishockey wirklich am Herzen liegt. Die Rettung noch umzusetzen, ist natürlich sehr schwierig geworden.“
Das sehen die Fans auch so. Die hielten am Samstag bereits eine „Mahnwache“ neben der Arena ab. Markus Löser