Wirecard-Report: Mitarbeiter unter Verdacht
Aschheim - Nach wochenlangen Manipulationsvorwürfen gegen den Zahlungsdienstleister Wirecard hat eine externe Untersuchung Indizien für mögliche strafbare Verstöße einzelner Mitarbeiter im Fernen Osten gebracht. Die von dem Unternehmen beauftragte Singapurer Kanzlei Rajah & Tann habe aber keine Feststellungen zu sogenanntem Round-Tripping - das sind Scheinumsätze mit verschobenen Geldern - oder Korruption getroffen, teilte der Dax-Konzern am Dienstag mit. Auch hätten sich daraus keine Erkenntnisse für eine strafrechtliche Verantwortung der deutschen Konzernzentrale ergeben. Die Wirecard-Aktie schoss anschließend an der Frankfurter Börse nach oben, das Papier legte innerhalb kürzester Zeit um über 25 Prozent zu.
In der "Financial Times" waren in den vergangenen Wochen mehrere Berichte erschienen, in denen einem Wirecard-Mitarbeiter Kontomanipulationen und Dokumentfälschungen vorgeworfen wurden. Wirecard war deswegen an der Börse heftig unter Beschuss geraten.
Der Mitteilung zufolge fanden die Prüfer der Kanzlei nun tatsächlich Fehler - aber keine, die die Jahresbilanzen wesentlich beeinträchtigten. Im Jahr 2017 wurde demnach ein Umsatz von 2,5 Millionen Euro falsch verbucht, was mit dem Jahresabschluss 2018 korrigiert werden soll. Im Jahr 2018 sei eine Woche lang ein Vermögensgegenstand im Wert von 3 Millionen Euro fälschlicherweise bilanziert worden.
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