Wirecard-Mitarbeiter wollen Betriebsräte gründen

Aus Sorge um ihre Arbeitsplätze wollen Mitarbeiter des in einen milliardenschweren Betrugsskandal verwickelten Wirecard-Konzerns Betriebsräte gründen. Die Gewerkschaft Verdi forderte die Geschäftsführungen dreier Wirecard-Tochterfirmen am Donnerstag auf, ihre Belegschaften zu entsprechenden Wahlversammlungen einzuladen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Schriftzug von Wirecard ist an der Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters in Aschbeim bei München zu sehen. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild
dpa Der Schriftzug von Wirecard ist an der Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters in Aschbeim bei München zu sehen. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild

Berlin/München - Aus Sorge um ihre Arbeitsplätze wollen Mitarbeiter des in einen milliardenschweren Betrugsskandal verwickelten Wirecard-Konzerns Betriebsräte gründen. Die Gewerkschaft Verdi forderte die Geschäftsführungen dreier Wirecard-Tochterfirmen am Donnerstag auf, ihre Belegschaften zu entsprechenden Wahlversammlungen einzuladen. Dabei geht es um die Wirecard Bank und die zwei Softwarefirmen Wirecard Service Technologies und Wirecard Acceptance Technologies, die zusammen einige hundert Menschen beschäftigen.

Die Betriebsräte könnten dann im Fall etwaiger Betriebsschließungen in Verhandlungen mit den Unternehmensleitungen Sozialpläne aushandeln. Bei der Muttergesellschaft Wirecard AG ist bislang keine Betriebsratswahl geplant. "Wir hoffen ein bisschen auf den Nachahmungseffekt", sagte dazu Tina Scholze, die für Wirecard zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin.

Der insolvente Konzern mit seinen weltweit etwa 5800 Mitarbeitern hat eine komplizierte Struktur: Die Muttergesellschaft Wirecard AG betreibt selbst kein operatives Geschäft und hat dieses über 40 Tochtergesellschaften übertragen. Laut Jahresbilanz 2018 waren in der Aschheimer Konzernzentrale vor den Toren neben der Muttergesellschaft elf deutsche Tochterfirmen ansässig.

Seit Ende Juni führt der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé die Regie, der Anwalt hat bislang jedoch sein Insolvenzgutachten noch nicht fertig gestellt. Da Gutachten wird eine entscheidende Rolle bei der Frage spielen, welche Wirecard-Firmen fortgeführt werden können und welche gegebenenfalls abgewickelt werden. Wie bei vielen anderen Softwarefirmen auch gibt es bei Wirecard bislang keine Arbeitnehmervertretungen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.