„Wir werden topfit in die Saison starten“
Nürnbergs neuer Co-Trainer Reutershahn schwärmt von der„Leidenschaft“ im Club-Team und seinem Chef Michael Oenning.
NÜRNBERG Die dunklen Wolken am Himmel konnten Armin Reutershahn gestern Mittag nicht sonderlich beeindrucken. „Die kenne ich vor allem aus meiner Zeit beim Hamburger SV zur Genüge“, lächelte Nürnbergs neuer Co-Trainer. Bei ihm selbst herrscht eh eitel Sonnenschein. Seit 14 Tagen ist er beim Club als Nachfolger von Peter Hermann im Amt, hat sich schon prima eingelebt und ist voll des Lobes, was am Valznerweiher abgeht. „Es ist alles so eingetreten, wie es mir von Manager Martin Bader und Trainer Michael Oenning beschrieben wurde. Die Mannschaft macht seinen sehr engagierten Eindruck, arbeitet super mit. Vor allem von der Leidenschaft, die sie an den Tag legt, bin ich sehr überrascht.“
Unter Frankfurts neuem Trainer Michael Skibbe war für den gebürtigen Krefelder (trotz Vertrag bis 2010) kein rechter Platz mehr bei der Eintracht, vom Urlaubsort Kapstadt aus hatte Reutershahn deshalb in den letzten Juni-Tagen über seinen neuen Job in Franken verhandelt. Wechselweise mit Oenning oder Bader. Ergebnis positiv. Und bisher braucht er seine Entscheidung auch nicht zu bereuen. „Die Eintracht habe ich längst abgehakt, ich bin begeistert von der Truppe in Nürnberg“, lautet sein erstes Zwischenfazit. Mehr noch, Reutershahn kam schnell beim Team an, genießt Respekt und Achtung.
Reutershahn: "Die Zusammenarbeit mit Oenning ist hervorragend"
Chefcoach Oenning klopfte, wie Dienstag Mittag nach der Trainingseinheit, demonstrativ seinen Assistenten anerkennend auf die Schulter. Auch ein Zeichen von Teamwork. Reutershahn macht sich auch schon mal lautstark auf dem Platz bemerkbar, dirigiert, korrigiert, wenn es sein muss. „Da hat sich in meiner Arbeitsweise zu Frankfurt nichts geändert. Die Zusammenarbeit mit Oenning ist hervorragend. Wir harmonieren, so denke ich mal, gut zusammen. Ebenso aber auch mit Torwarttrainer Adam Matysek und Konditionstrainer Andi Beck. Wichtig aber ist vor allem, dass wir uns so vorbereiten, dass wir erfolgreich spielen.“
Zusammen mit Lebensgefährtin Jana und Sohn Pelu hat er eine Bleibe gefunden, ein Haus in Fischbach. Zu einer Stadterkundung hat es bis dato für ihn aber noch nicht gereicht. „Ich informiere mich momentan aus Büchern über Nürnberg“, sagt Reutershahn.
Im Trainingslager weden die Medizinbälle ausgepackt
So wird es noch ein paar Tage bleiben. Heute und morgen stehen zwei Testspiele bei den Drittligisten Aue und Erfurt an (siehe Bericht unten), am 15. Juli geht es ins Trainingslager nach St.Gallen (bis 23. Juli), Spiele gegen Borussia Dortmund (15.Juli) in Pfullendorf oder Fenerbahce Istanbul (18.Juli) in Friedrichshafen inklusive. Spaziergänge sehen anders aus. Reutershahn: „Danach wissen wir schon ungefähr, wo wir stehen.“
Eines weiß Oennings Assistent aber jetzt schon: „Wir werden topfit in die Saison starten.“ Ein paar Medizinball-Übungen, so meinte er, seien wohl im Laufe der Vorbereitung auch mal dabei, „aber bestimmt nicht so extrem wie bei Felix Magath“. Die Spieler werden’s sicher zu würdigen wissen.Matthias Hertlein
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