„Wir sind zu dämlich!“

Club-Stürmer Christian Eigler ärgert sich immer noch über den Ausgleich beim VfL Osnabrück in der letzten Minute. Angelos Charisteas wiedermal enttäuschend
NÜRNBERG Die Mini-Siegesserie (3:0 in Ingolstadt, 2:1 gegen Greuther Fürth) hätte in Osnabrück locker fortgesetzt werden können. Doch nach nach dem unnötigen 1:1 mit dem Ausgleichstreffer in der letzten Minute herrscht große Ernüchterung im Club-Lager. „Wir haben uns dumm angestellt. Dabei hatten wir die drei Punkte ja schon im Sack. Wir sind wirklich dämlich, haben Punkte verschenkt,“ ärgerte sich Christian Eigler auch gestern noch maßlos über das Remis.
Alles müssen sich den "A.... aufreißen"
Auch Mike Frantz verstand nach dem Last-Minute-Schock die Nürnberger Fußball-Welt nicht mehr. „Wir haben vorne die Bälle verloren und hätten unsere Konter besser abschließen müssen“, monierte der 22-Jährige.
Dabei lag es weder am zumindest engagierten Eigler oder am schnellen und zweikampfstarken Frantz, dass der Club ohne den dritten Sieg in Folge die Heimreise antreten musste. „Wir müssen dahin kommen, dass alle auf dem Platz kämpfen und sich den Arsch aufreißen“, forderte Eigler. Eine klare Gruß-Adresse an Angelos Charisteas, der zur Pause für den angeschlagenen Isaac Boakye (muskuläre Probleme) eingewechselt wurde.
Der griechische Nationalspieler war schlichtweg ein Totalausfall. Harry hatte keinerlei Bindung zu den Mitspielern. Ein Alibi-Auftritt ohne Power. Charisteas (Vertrag bis 2011) soll in der Winterpause ausgeliehen werden (AZ berichtete). Entsprechend trat er auf. Fragt sich nur, wer an dem 28-Jährigen in dieser Form überhaupt interessiert ist. Trainer Michael Oenning: „Ich bin von ihm enttäuscht.“
Gegen Hansa drei Punkte
Dabei war Charisteas überhaupt erst am Vormittag vor dem Spiel ins Aufgebot gerutscht, weil er Oenning grünes Licht für einen Einsatz gegeben hatte. Sicherlich eine umstrittene Maßnahme des Trainers. Statt Harry landete schließlich Mario Breska auf der Tribüne – auch er ein Kandidat für einen vorzeitigen Abgang im Winter.
Bekanntlich hatte Charisteas aufgrund von Sprunggelenk-Problemen auf das Derby gegen Fürth verzichtet, konnte über seinen Einsatz gegen Osnabrück selbst entscheiden. Auch wenn Oenning beteuerte: „Es ist nicht so, dass Harry kommen kann und sagen: Hallo, hier bin ich!“
Eigler indes dachte schon ans Heimspiel gegen Rostock kommenden Montag: „In Osnabrück gab es einen kleinen Rückschlag. Jetzt holen wir eben gegen Hansa drei Punkte. Dann sind wir wieder auf dem richtigen Kurs.“ Ohne Harry? Matthias Hertlein