"Wir sind Kirche" wirft Papst Benedikt Kirchenspaltung vor

Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" wirft dem emeritierten Papst Benedikt einen Beitrag zur Spaltung der katholischen Kirche vor. Seine jüngsten Äußerungen zum Zölibat seien "ungeheuerlich", sagte der Sprecher der Bewegung, Christian Weisner, am Montag in München.
dpa |
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Rom/München - Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" wirft dem emeritierten Papst Benedikt einen Beitrag zur Spaltung der katholischen Kirche vor. Seine jüngsten Äußerungen zum Zölibat seien "ungeheuerlich", sagte der Sprecher der Bewegung, Christian Weisner, am Montag in München.

Joseph Ratzinger habe nach seinem Rücktritt als Papst gesagt, "dass er schweigen und sich nicht mehr in die Kirchenpolitik einmischen will". Jetzt tue er sich aber mit einem dezidierten Kritiker seines Nachfolgers Papst Franziskus zusammen. "Das ist eine Kirchenspaltung, zu der er ganz entschieden und in ganz unverantwortlicher Weise beiträgt", sagte Weisner. "Das ist ein ganz ungutes Zeichen."

Weisner rief die katholischen Bischöfe auf, sich deutlich zu distanzieren und ihm zu sagen: "Lieber Joseph Ratzinger, jetzt ist es mal genug."

Auch inhaltlich ist das Festhalten am Zölibat, das Ratzinger laut Vorab-Abdrucken in der französischen Zeitung "Le Figaro" in einem neuen Buch gemeinsam mit dem konservativen Kardinal Robert Sarah fordert, aus Sicht von "Wir sind Kirche" der völlig falsche Weg. Die Kirche könne in Zeiten des weltweiten Priestermangels "eine Missionstätigkeit und die Aufrechthaltung der Gemeinden bei uns anders gar nicht leisten", sagte Weisner.

"In der ganzen Kirchengeschichte gab es lange Phasen, wo der Zölibat nicht verpflichtend gewesen ist", betonte er. "Die katholische Kirche hat sich in der Vergangenheit viel mehr gewandelt als man es uns heute weißmachen will."

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