„Wir schaffen das schon“

Albert Bunjaku juckt der Titel Bundesliga-Schützenkönig nicht. Nürnbergs Zwölf-Tore-Knipser ist vom Klassenerhalt überzeugt. Er will beim Club bleiben – und mit der Schweiz zur WM.
NÜRNBERG Dass die Top-Sieben der nationalen Torjäger-Hitparade wenigstens einmal, wenn nicht gar doppelt am letzten Wochenende getroffen haben, ist Albert Bunjaku „wirklich total egal“. Der eiskalte Club-Vollstrecker freut sich nach zwölf Saisontreffern diebisch, „dass es bei mir so gut läuft“. Und hegt „überhaupt keine Ambitionen“, den Kießlings, Kuranyis oder Dzekos den Titel Schützenkönig 2009/10 zwingend streitig machen zu wollen.
"Andere dürfen auch gerne Tore machen"
„Wichtig bin nicht ich, sondern allein die Mannschaft“, versichert Albert. So viel Bescheidenheit irritiert, gelten Stürmer im Allgemeinen und von Berufs wegen im Besonderen doch eher als Egoisten. Bunjaku lacht: „Na ja, ich spiele hin und wieder aber ganz gute Pässe. Andere dürfen gerne auch Tore machen.“ Wie jetzt in Berlin Angelos Charisteas zum 2:1-Sieg. Oder in der Woche zuvor, als sich Eric Maxim Choupo-Moting mit zwei Glocken beim 3:2 gegen Leverkusen zum Matchwinner krönte.
„Ich habe mich für beide sehr gefreut“, erklärt Albert. „Aber es wäre falsch, Einzelne in den Vordergrund zu rücken.“ Denn das Ziel Nichtabstieg, nach dem Dreier in Berlin mehr denn je in greifbare Nähe gerückt, „können wir nur als Einheit schaffen. Und ich bin überzeugt: Wir werden es schaffen.“ Auch dank Alberts Qualitäten.
Die sind freilich auch der Konkurrenz nicht verborgen geblieben. Wobei: Dass Borussia Dortmund an vorderster Front um die Dienste des 26-jährigen Spätzünders nach nur einem Jahr im Oberhaus buhlt, ist noch nicht bis zu Albert vorgedrungen: „Ich habe davon überhaupt noch nichts gehört – auch nicht über meinem Berater Karl Herzog.“ Und selbst wenn: „Ich würde mich damit überhaupt nicht beschäftigen. Ich will auf jeden Fall meinen Vertrag beim Club bis 2012 erfüllen.“
"Wir sind kein Aufbaugegner für Hoffenheim"
Keinen Hehl macht Bunjaku daraus, sich dennoch bei einem anderen Trainer als Dieter Hecking aufdrängen zu wollen. „Ich wäre schon enttäuscht, wenn das nicht klappen würde.“ Wie jetzt? Ach so – bei Ottmar Hitzfeld, dem Coach der Schweizer WM-Fahrer. Im Sommer nach Südafrika, statt mit der Familie den in der Winterpause aufgrund des von Hecking vorverlegten Trainingstarts abgebrochenen Urlaub in der Dominikanischen Republik nachzuholen: „Das wäre was“, strahlt Bunjaku voller Vorfreude. Aber: „Ich bin Neuling in der Nati, und die Konkurrenten sind auch alle sehr gut drauf.“
Samstags-Gegner Hoffenheim weniger. „Die müssen sich nicht einbilden, wir wären ihr Aufbaugegner. Wir wissen genau, um was es geht.“ Um den Club, drei Punkte, den Klassenverbleib – und nur am Rande um die Torjäger-Kanone. Markus Löser
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