„Wir planen zweigleisig“

Der FCN-Sportdirektor über die Pleite von Aachen, ein mögliches zweites Jahr in Liga zwei und seine Personalpolitik
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Noch immer alles im Griff: Club-Manager Martin Bader.
bayernpress Noch immer alles im Griff: Club-Manager Martin Bader.

Der FCN-Sportdirektor über die Pleite von Aachen, ein mögliches zweites Jahr in Liga zwei und seine Personalpolitik

AZ: Nach dem 2:6-Debakel in Aachen sehen sich die ewigen Nörgler wieder bestätigt. Der Tenor der Miesmacher lautet: Mit dem Aufstieg wird das heuer ja doch nichts. Das haben wir doch schon immer gesagt. Wie lautet Ihre Antwort, Herr Bader?

MARTIN BADER: Ganz klar: Ja, wir haben eine große Chance verpasst, uns in Richtung Spitze vorzuarbeiten. Aber, nach nur einer Niederlage ist noch nichts verloren. Wir schauen nur auf uns, klagen nicht: „Oje, wie schlimm und ungerecht ist doch alles.“ Aachen war eine Niederlage, die wir jedem einzelnen als Spiegel vor die Nase halten können. Vielleicht war es wichtig, einmal richtig eins vor die Rübe bekommen zu haben.

Mit Ausnahme von Torhüter Raphael Schäfer muss von einem kollektiven Versagen gesprochen werden. Eine bedenkliche Situation?

Es käme in der Öffentlichkeit bestimmt gut an, aber: Wir werden auf die Jungs jetzt nicht einschlagen. Wir haben eine Mannschaft, die sich nach oben schieben kann. Jeder Verein hat in dieser Saison schon eine abgekriegt. Die Reaktion am Sonntag gegen Wehen, die ist entscheidend.

"Ein Modell parallel zur Wirklichkeit gibt es nicht"

Aber Lautern, Mainz, Freiburg und Fürth sind postwendend wieder aufgestanden. Der Club auch?

Solange die Messe nicht gelesen ist, werden wir alles, wirklich alles versuchen, um aufzusteigen. Wenn schon am 32. Spieltag nichts mehr gehen sollte, kann ich mich immer noch von unserem Ziel verabschieden.

Dann bekämen gerade Sie wohl ordentlich auf die Mütze.

Ich stelle mich immer jeder Art von sachlicher Kritik. Aber es ist sehr einfach zu sagen: „Der hat doch geschlafen, das ist doch nicht der richtige Kader für den Aufstieg.“ Wir haben die Verträge mit Dominic Maroh und Mike Frantz verlängert, haben alles dafür getan, um Peer Kluge im Winter zu halten, haben die Transfers von Dennis Diekmeier und Albert Bunjaku vorgezogen. Weil für einen Verein wie den Club immer der Anspruch gilt, in der Ersten Liga zu spielen. Würden wir nicht wieder hoch wollen, dann hätten wir den Umbruch schon früher vollzogen und erfahrene Spieler im Januar transferiert.

Was sagen Sie zu den Vorwürfen, mit anderem Personal würde der Club viel weiter oben stehen?

Ein Modell parallel zur Wirklichkeit gibt es nicht. Somit ist das Gegenteil nicht zu beweisen. Grundsätzlich muss man zum richtigen Zeitpunkt natürlich überlegen, wie es weitergeht, wenn man als Club sang- und klanglos in der Bedeutungslosigkeit versinken würde.

Tatsache bleibt, dass bei nur noch 14 Spielen satte 31 Zähler eingefahren werden müssen, um die ominöse 60- Punkte-Schallmauer für den Aufstieg zu durchbrechen.

Selbst mit einem Punkt in Aachen hätten wir mit dem Druck leben müssen, dass wir auch künftig gewinnen müssen. Ich bin weder nach dem 3:0 gegen Lautern in Euphorie ausgebrochen, noch werde ich jetzt sagen: „Alles Lumpen, die haben den Aufstieg schon abgehakt.“ Keiner hat behauptet, Aachen wäre uns egal, wir würden uns nur auf unsere Heimstärke verlassen. Natürlich müssen wir auch auswärts punkten.

"Wehen wird ein ekliges Spiel werden"

Hat ja bislang nicht so toll geklappt. Wie planen Sie für 2009/2010?

Selbstverständlich plane ich zweigleisig. Mir ist es egal, ob mich die Leute deswegen für bekloppt halten. Es gibt zusammen mit unserem Finanzchef Ralf Woy viele Baustellen zu beackern, wenn wir in der Ersten Liga mithalten oder uns in der Zweiten Liga ganz vorne festsetzen wollen. Um dann – dafür gibt es Beispiele von Absteigern zur Genüge – im zweiten Jahr die Rückkehr zu realisieren.

Wehen am Sonntag wird somit zum ersten Endspiel.

Sie erzählen einen Blödsinn.

Aha. Das ist Ihre Sichtweise.

Warum sollte es das Endspiel sein? Wehen wird ein ekliges Spiel werden, so wie das 0:0 gegen den FSV Frankfurt. Mit einem Sieg kann die Mannschaft zeigen, dass sie positiv auf Aachen-Spiel reagiert hat.

Viel Erfolg.

Ich traue uns den Aufstieg immer noch zu. Interview: Markus Löser

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