„Wir machen den Sack zu!“
Baskets Bamberg nach zweitem Sieg gegen Bonn mit einem Bein im Playoff-Halbfinale. Bauermann warnt Jung-Star Tibor Pleiß vor „Gespenst NBA“
BAMBERG Mit einem Bein stehen Bambergs Basketballer im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Nach dem grandiosen 83:71 (42:40)-Triumph über die Baskets Bonn im zweiten Playoff-Viertelfinale vor knapp 7000 begeisterten Zuschauern im heimischen, restlos ausverkauften Hexenkessel gingen die Bamberger in der „best-of-five“-Serie mit 2:0 in Führung und brauchen nur noch einen Sieg. Der erste Matchball soll bereits am Sonntag (17 Uhr) in Bonn verwandelt werden.
"Die Chance lassen wir uns nicht entgehen"
Übereinstimmend sind Mannschafts-Kapitän Casey Jacobsen (zwölf Punkte), der serbische Ballkünstler Predrag Suput (16) und Top-Scorer Tibor Pleiß (18 Punkte, zehn Rebounds) einer Meinung: „In Bonn machen wir jetzt den Sack zu. Die Chance lassen wir uns nicht entgehen.“ Hoffentlich.
Auch Manager Wolfgang Heyder jubelt: „Wir lassen uns von unserem Weg zum Double aus Pokalsieg und Meisterschaft nicht abbringen.“ Freilich warnt er davor, jetzt nicht übermütig zu werden: „Erreicht haben wir noch gar nichts. Erst mit drei Siegen sind wir eine Runde weiter.“
Wie gefährlich die Bonner sein können, bewiesen sie in der Anfangsphase. Nach einer Viertelstunde lagen sie mit 36:26 vorne. Doch mit einer 13:4-Aufholjagd kämpften sich die Oberfranken wieder ins Spiel zurück. Und als mit der Halbzeitsirene US-Boy Brian Roberts eiskalt einen Distanzwurf zur 42:40 Führung verwandelte, war der amtierende Pokalsieger nicht mehr zu stoppen.
"Das Gespenst NBA tut nicht gut"
Eine Galavorstellung bot dabei erneut der erst 20-jährige, 2,15-Meter-Riese Tibor Pleiß. Der Jung-Nationalspieler gewann unter den Körben eindeutig die brisanten Duelle gegen die Ex-Bamberger Tim Ohlbrecht und „Mr. Rebound“ Chris Ensminger.
Die sensationelle Entwicklung von Pleiß weckt natürlich auch Begehrlichkeiten in der NBA, der stärksten Liga der Welt. Zahlreiche Topvereine wie die Dallas Mavericks, die Miami Heat oder Indiana Pacers lassen das Super-Talent bereits regelmäßig beobachten. Doch Bundestrainer Dirk Bauermann warnt: „Das Gespenst NBA tut nicht gut. Es ist mit gewaltigen Erwartungen verbunden und erhöht den Druck auf den Jungen. Geholfen hat das noch keinem Spieler.“ Deshalb empfiehlt der Meistermacher seinem Schützling: „Immer schön am Boden bleiben – und einen Schritt nach dem anderen machen.“
Die jüngsten Erfolge der Bamberger beginnen sich bereits bei der Sponsoren-Akquise auszuzahlen. Der Handels- und Touristik-Riese REWE verlängerte sein Engagement als Trikotwerbe-Partner vorzeitig um ein Jahr. Dazu Regionalleiter Norbert Burkard: „Die Strategie der Brose Baskets, mit der Ausrichtung auf die absolute sportliche Spitze einerseits und anderseits mit einem weitgefächerten Engagement im breitensportlichen und im sozialen Bereich, passt sehr gut zu uns.“ Werner Haala