"Wir können nur noch gewinnen!"

Der Club-Jungstar über den Endspurt, seinen Heimatverein Köln und warum Bayer-Trainer Dutt ihn nicht anruft
Markus Löser |
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Jens Hegeler kann sehr schön jubeln. Dies tat er schon nach seinem Traumtor beim 3:1 im Hinspiel gegen den FC Köln.
Wolfgang Zink Jens Hegeler kann sehr schön jubeln. Dies tat er schon nach seinem Traumtor beim 3:1 im Hinspiel gegen den FC Köln.

AZ: Sind Sie noch sehr enttäuscht, dass der Club nach der Heimniederlage gegen Bremen noch immer „nur“ auf dem sechsten Platz steht? Stichpunkt: Erreichen der Europa League.
JENS HEGELER (lacht): Eine schöne Fangfrage. Ich glaube schon, dass einige dachten: Mainz gewinnt nicht in Dortmund und wir springen mit einem Sieg auf den fünften Platz. Das wäre in der jetzigen Länderspielpause natürlich ein schönes Gefühl gewesen. In zwei Wochen versuchen wir es eben in Köln. Gelingt es uns, dann wäre das prima, Wenn nicht, halt nicht. Die Saison dauert ja noch ein bisschen.


Belastet die Spieler die Euphorie der Fans, der Traum von Europa?
Wir sind in einer Situation, in der wir nur gewinnen und nichts mehr verlieren können. Für Club-Verhältnisse spielen wir eine Riesen-Saison, sind noch immer die zweitbeste Mannschaft der Rückrunde. Das heißt allerdings nicht, dass wir nicht auch weiterhin erfolgreich sein wollen.

Bei Ihnen persönlich läuft es in den letzten Wochen leider nicht mehr ganz so rund.
Das sehe ich auch ein wenig so. Vielleicht spiele ich derzeit nicht mehr ganz so auffällig wie noch gegen Ende der Hinserie.
 

"Es ist normal, dass ich nicht 34 Spiele am Limit bestreiten kann"

 

Für Trainer Dieter Hecking war, Zitat, „der Jens mein Spieler der Vorrunde!“ Etwas zu viel des Lobs für einen Erstliga-Novizen wie Sie?
Es ist doch schön, wenn man an guten Leistungen gemessen wird. Der Trainer hat es zwar nicht zu mir persönlich gesagt, aber man muss seine Aussage auch richtig einordnen können. Ein Rucksack, an dem ich schwer zu tragen habe, ist das Lob sicherlich nicht. Ich spiele meine erste Saison in der Bundesliga, und da ist es vielleicht normal, dass ich nicht 34 Spiele am Limit bestreiten kann. Auch wenn ich derzeit nicht so dominant auftrete: Ich lasse mir keine Krise einreden.


Motto: Bescheidenheit ist eine Zier, . . .
Es ist wichtiger, dass wir als Mannschaft gut auftreten und Erfolg haben. Mir persönlich ist das lieber, als wenn ich gut spiele und wir verlieren. Ich habe jedenfalls kein Problem damit, auch mal „nur“ mitzuschwimmen.
 

Die letzten beiden Auftritten der Mannschaft, trotz des 2:1 in Wolfsburg, haben dem Trainer aber überhaupt nicht gefallen.

Ja, da haben wir zweimal nicht gut gespielt. Aber wie die entscheidenden Situationen gegen Bremen zustande gekommen sind, das war schon ärgerlich. Uns hat es so unter den Fußnägeln gebrannt, dass wir die Scharte am liebsten schon am nächsten Tag hätten wieder wett machen wollen.


Stattdessen ist Pause angesagt. Wie überbrücken Sie die Zeit bis zum Köln-Kick am Sonntag in einer Woche?
Wir können uns alle wieder etwas sammeln, die Angeschlagenen können sich auskurieren. Und wir werden alle Kräfte bündeln für den Endspurt. Es kommen ja noch einige Highlights auf uns zu.


Für Sie schon in Köln, ihrem Ex-Verein. Nervös?
Der FC im heimischen Stadion ist immer etwas besonderes – allein schon aufgrund der fantastischen Stimmung. Die haben ihre letzten sechs Heimspiele gewonnen. Wir wissen, was uns erwartet.

 

"Der neue Trainer Robin Dutt wird mich auch nicht anrufen"


Rachegelüste, nachdem Ihnen in der Kölner Jugend mangels damaliger Körpergröße unterstellt wurde, Sie würde den Sprung zum Profi nie schaffen?
Nein. Aber ich will meine Serie ausbauen, gegen Köln habe ich noch nie verloren. Mit Augsburg haben wir sie vor einem Jahr im Viertelfinale des DFB-Pokal mit 2:0 rausgeworfen. Im Hinspiel, beim 3:1 des Club, habe ich mein bislang schönstes Tor erzielt. Jedenfalls haben sich viele Bekannte, Freunde und die Familie angesagt, um mich zu unterstützen. Mit weniger als 30 Karten werden ich nicht auftauchen dürfen.


Kicken sie, im Falle des Falles, denn in der Europa League auch im Club-Trikot?
Tatsache ist, dass ich bis 30. Juni 2012 von Leverkusen nach Nürnberg ausgeliehen bin. Bayer hat also keine Möglichkeit, mich schon diesen Sommer zurückzuholen. Der neue Trainer Robin Dutt wird mich deshalb auch nicht anrufen. Ohnehin fühle ich mich sehr wohl beim Club.


Mehr über den Club lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Mittwoch, 23. März.

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