Winterpracht und Winterfrust: Chaos im Verkehr

Massiver Schneefall in Mittelfranken: Rund um Nürnberg krachte es 100 Mal, Tausende Pendler kamen zu spät, weil Bäume auf Schienen stürzten.
von  Abendzeitung

Massiver Schneefall in Mittelfranken: Rund um Nürnberg krachte es 100 Mal, Tausende Pendler kamen zu spät, weil Bäume auf Schienen stürzten.

NÜRNBERG Jeder wünscht sich eine weiße, verträumte Weihnacht. Die Chancen darauf stehen laut Meteorologe Karsten Brandt vom Wetterdienst Donnerwetter.de nicht schlecht. Doch bis dahin kämpfen sich vor allem Frankens Pendler durch die Kerhseite des Winters: durch Schneematsch und Eis. Auf den Schienen ging’s am Freitag nicht schneller: Geknickte Bäume stoppten die Bahnfahrer.

Tausende kamen zu spät zur Arbeit, weil gleich sechs Bahnstrecken rund um Nürnberg blockiert waren: Umgefallene Bäume lagen zwischen Cadolzburg und Fürth, Weiden und Nürnberg, Roth und Hilpoltstein sowie Pleinfeld und Nürnberg auf den Gleisen. Zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld stürzte ein Baum auf einen Zug. Es wurde niemand verletzt, die Strecke aber war den ganzen Vormittag unpassierbar. „In den anderen Fällen gab es Unterbrechungen von etwa einer Stunde“, so der Bahnsprecher Franz Lindemair. Und räumte ein, dass sich im Schneeballprinzip auch andere Züge dadurch verspäteten.

Auf der Straße krachte es häufiger: Allein in Mittelfranken gab es mehr als 100 Unfälle in der Nacht zum Freitag, Grund war der dichte Schneefall plus Raserei – oder aber immer noch Sommerreifen! Meist blieb es bei Blechschäden; fünf Menschen wurden verletzt, einer schwer.

Der nasse Schnee knickte zahlreiche Bäume um, in 40 Fällen musste die Feuerwehr ausrücken.

Bei Hummeltal im Kreis Bayreuth geriet ein 12-Tonner auf der Schneestraße ins Rutschen und kippte eine Böschung hinab. Schaden: 11000 Euro. Glück hatte eine Frau bei Rehau: Ihr Ford kam ins Schleudern, drehte sich wie ein Karussell und überschlug sich in einem Feld. Die Frau war angeschnallt, sie wurde nur leicht verletzt. Ihr Auto allerdings hat nur noch Schrottwert. Einen großen Schutzengel hatte ein 24-Jähriger bei Schwarzenbach/Saale. Er kam von der Straße ab, sein Auto prallte mit der Fahrerseite gegen einen Baum – er blieb unverletzt. S. Will

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