Wildschweine machen Augsburger Innenstadt unsicher

In der Augsburger Innenstadt ist am Mittwoch ein Wildschwein vom Stadtjäger erschossen worden. Es gehörte zu einer Rotte von fünf Tieren, die sich in die City verirrt hatten.
von  Abendzeitung
Wildschweine leben in der freien Natur. Trotzdem können sie sich in bewohnte Gebiete verirren. (Symbolbild)
Wildschweine leben in der freien Natur. Trotzdem können sie sich in bewohnte Gebiete verirren. (Symbolbild) © Petra Schramek

AUGSBURG - In der Augsburger Innenstadt ist am Mittwoch ein Wildschwein vom Stadtjäger erschossen worden. Es gehörte zu einer Rotte von fünf Tieren, die sich in die City verirrt hatten.

Fünf Wildschweine hielten gestern Morgen in der Augsburger Innenstadt Polizei und Feuerwehr in Atem. Ihr Ausflug in die Zivilisation nahm jedoch kein gutes Ende: Ein Jungtier musste von dem Revierförster erschossen werden, eines starb beim Zusammenprall mit einem Auto, zwei Tiere ertranken. Nur ein Wildschwein hat überlebt.

Gegen sechs Uhr fuhr ein Autofahrer ein Wildschein auf der Berliner Allee an. Das Tier verendete. Vermutlich handelte es sich um die Mutter. Denn die vier anderen Wildschweine waren viel kleiner und etwa ein halbes Jahr alt.

Die Jungtiere fielen in Höhe der Reichenberger Straße in den Herrenbach und schwammen flussaufwärts. Dabei verfing sich ein Wildschwein und blieb schwer verletzt in einem Leerschuss liegen. Es musste später vom Revierförster erschossen werden.

Die andern setzten ihre Reise fort: Zwei stürzten etwas weiter einen Wehrschuss hinunter und blieben auf der Betonfläche tot liegen. Nur ein Jungtier hatte Glück im Unglück. Es verkeilte sich an einer Eisenstange und konnte von der Feuerwehr mit einer Schlinge aus dem Wasser gezogen werden. Der Revierförster setzte es ihm bewaldeten Stadtgebiet von Augsburg aus.

Die Zahl der Wildschweine ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Allein in Bayern gibt es etwa 200000 Tiere, 50000 wurden in der Jagdsaison 2007/2008 erlegt. „Die Anzahl steigt, weil zum Beispiel großflächiger Maisanbau das Nahrungsrevier für Wildschweine erheblich vergrößert hat“, sagt Hans Fürst von der Jägervereinigung Augsburg. Er vermutet, dass die Tiere beim Überqueren einer Straße von der Rotte getrennt wurden und in Panik gerieten.

Verena Duregger

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