Wildschwein-Wanderung
Fällt Ihnen die Decke auf den Kopf? Nichts wie raus in die Natur! Zum Beispiel bei einem Spaziergang durch den Pyrbaumer Forst
NÜRNBERG/PYRBAUM Sie haben zwischen den Tagen frei? Wem nach der familiären Feierei der kommenden Weihnachtstage der Sinn nach frischer Luft steht, der sollte seine Kinder einpacken und eine Tour unternehmen. Zum Beispiel zum Wildgehege Faberpark bei Pyrbaum. Das erreicht man von Nürnberg aus ganz bequem per Bus – und nach einem kleinen Spaziergang durch den Pyrbaumer Forst.
Abfahrt zu unserer weihnachtlichen Tour ist an der Nürnberger U-Bahnstation Frankenstraße. Hier steigen wir in den Bus 651, der über Worzeldorf, Kornburg, Schwand und Allersberg bis nach Harrlach fährt. Hier steigen wir aus und wechseln sogleich die Straßenseite. Wir überqueren den in die Regnitz fließenden Finsterbach und orientieren uns in der folgenden Linkskurve an dem Wanderzeichen roter Punkt auf weißem Grund, unserem Wegzeichen bis Lindelburg.
Auf der linken Seite erregt ein Gedenkstein unsere Aufmerksamkeit. Er erinnert an das Geschlecht der Fütterer und Holzschuher sowie an das ehemalige Harrlacher Schloss.
Die Holzschuher von Harrlach sind eine der ältesten nachweisbaren Patrizierfamilien der Freien Reichsstadt Nürnberg, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1228. Familiensitz ist seit 1931 das Schloss Artelshofen (Gemeinde Vorra), welches sich bereits im 16. Jahrhundert in Familienbesitz befand. Die Holzschuher waren ab 1319, mit kurzen Unterbrechungen, bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahr 1806 im „Inneren Rat“ vertreten und gehörten nach dem Tanzstatut zu den zwanzig alten ratsfähigen Geschlechtern. Das alte Schloss wurde 1929 durch den Grafen Roland von Faber Castell abgebrochen.
Die Bewohner des Wildgeheges lieben Nudeln
Wir wandern weiter – nach dem Sägewerk Spiegel verlassen wir den rund 140 Einwohner zählenden Rother Ortsteil linker Hand hinaus auf die Felder. Auf den Waldrand zu steigt der Feldweg dann langsam an, niedrige Trockenmauern säumen den Wegesrand.
Gut markiert führt uns der rote Punkt auf weißem Grund bei der folgenden Gabelung nach links und schließlich weiter bis vor die ICE-Trasse und die A9 Nürnberg – München. Nur kurz an den Leitplanken entlang links abwärts, nutzen wir rechts am Finsterbach entlang die beiden Tunnels durch diese Verkehrsadern.
Wenig später treffen wir auf den Zaun des Wildgeheges Faberpark, der ein Erlebnis für Groß und Klein ist. Wem vor dem Wildpark-Besuch nun der Sinn nach einer Stärkung steht, der nutzt den rechten Weg über das kleine Brücklein. Zwischen dem Wildschwein- und Dammwildgehege wechseln wir die Bachseite. oben dann rechts und geradewegs vor bis zur Verbindungsstraße Wendelstein – Allersberg. Hier befindet sich das Restaurant Faberhof (Straßweiher 22, 90602 Pyrbaum).
Anschließend wollen auch die Tiere auf ihre Kosten kommen: Auf dem weitläufigen Gelände dürfen Rotwild und Wildschweine gerne gefüttert werden – das Futter kann an einem Automaten vor Ort gekauft werden. Wer mag, der kann aber auch eine Packung Nudeln mitbringen – die Tiere lieben es. Brot und Brötchen schaden den Tieren und dürfen nicht verfüttert werden! Der Eintritt ist frei.
Montags bis freitags kann man vom Restaurant Faberpark aus direkt mit dem Bus 601 wieder zurück nach Nürnberg (Haltestelle Nürnberg-Langwasser, von dort aus weiter mit der U-Bahn) fahren. Er fährt jede halbe Stunde.
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