Wieder mehr Tote auf unseren Straßen
NÜRNBERG Deutschlandweit sinkt jedes Jahr die Zahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen starben. So auch 2010 um zwölf Prozent. Nur in Mittelfranken nicht: In unserer Region starben 7,32 Prozent mehr Menschen auf den Straßen. Ein Schock!
2009 wurden in Deutschland noch 4152 Menschen getötet, 2010 waren es 3657. In Mittelfranken waren es 2009 82, 2010 allerdings 88. Auch die Gesamtzahl der Unfälle in Mittelfranken stieg an: von 45.902 auf 47.858. Das heißt: Hier kracht’s alle elf Minuten, jede Stunde wird ein Mensch verletzt, alle vier Tage stirbt einer. „Wir finden keinen Grund für den Anstieg”, so Polizeidirektor Helmut Härteis. Es genügten ein, zwei Unfälle mit vielen Toten, dass die Statistik nach oben schnelle. Er und seine Kollegen hoffen, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher handelt: Seit 2001 ist die Zahl der Unfalltoten auch in Mittelfranken kontinuierlich gesunken.
Und es gibt noch mehr gute Nachrichten: Die Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, sind weiter zurückgegangen. Neuer Tiefststand der letzten zehn Jahre: 1067 Unfälle, bei denen 9253 Menschen verletzt wurden – ein Minus von gut zwei Prozent.
Den verstärkten Kontrollen schreibt die Polizei die Senkung der Promille-Fahrten zu: von 617 im Jahr 2009 auf 597. Verletzt wurden dabei 301 (353) Menschen, vier (sieben) starben. Die Polizei verhinderte 2010 allein in Nürnberg 264 Alkoholfahrten – ein Plus von über 20 Prozent.
Trotz umfangreicher Aktionen wie Schulweg-Training ging die Zahl der Schulweg-Unfälle nach oben: 25 Kinder wurden 2010 verletzt (2009: 16). Nürnbergs Polizeichef Hermann Guth: „Wir planen mit der Stadt Nürnberg nun verstärkt Aktionen.” Ein Appell an alle: „Fahren Sie im Umfeld von Schulen besonders vorsichtig!” sw
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