Wie viel Uran ist in unserem Trinkwasser?
Strahlendes Nass – das Nürnberger Umweltreferat legt die aktuellen Mess-Ergebnisse vor und gibt Entwarnung.
NÜRNBERG Strahlung aus dem Wasserhahn? In vielen Teilen Bayerns ist das Trinkwasser mit radioaktivem Uran belastet. Besonders stark betroffen sind Gebiete in Unterfranken. 39,9 Mikrogramm Uran wurden hier pro Liter Wasser gemessen. Bei Säuglingen gilt schon die Aufnahme von mehr als zwei Mikrogramm pro Liter als schädlich. Jetzt legt Umweltreferent Peter Pluschke (Grüne) die Untersuchung des Nürnberger Trinkwassers auf Uran im Umweltausschuss vor.
Werte bei höchstens 1,8 Mikrogramm pro Liter
Uran ist ein radioaktives Schwermetall, das im Boden vorkommt. Wenn Wasser auf dem Weg zur Quelle durch uranhaltiges Gestein fließt, nimmt es das strahlende Mineral auf. Uran (Isotop 235) wird in Atomkraftwerken zur Energiegewinnung genutzt. Als so genannte Alpha-Strahler schädigt es im Körper menschliche Zellen. Außerdem beeinträchtigt das Schwermetall die Funktion der Nieren. Ob Uran krebserregend ist, darüber streitet die Wissenschaft.
Klar ist jedoch, dass so wenig wie möglich von diesem Stoff im Trinkwasser enthalten sein soll. Einen Grenzwert kennt die Trinkwasserverordnung bisher noch nicht. Allerdings orientieren sich die Experten am Leitwert des Umweltbundesamtes (10 Mikrogramm/ Liter). Zudem gibt es einen verbindlichen Grenzwert für Mineralwässer, die zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sind. Er liegt bei 2 Mikrogramm/ Liter.
In den Jahren 2001 und 2006 wurden das Nürnberger Leitungswasser auf Uran untersucht. In allen Quellgebieten (Ranna, Erlenstegen, Eichelberg, Ursprung, Krämersweiher, Krottenbach) lagen die Werte bei höchstens 1,8 Mikrogramm pro Liter oder darunter. Pluschkes Fazit: „Es kann davon ausgegangen werden, dass vom Nürnberger Trinkwasser keine Risiken ausgehen und somit auch keine weiteren Maßnahmen zu treffen sind.“ mir
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