Wie komisch darf Politik sein? Kabarettisten treffen Ilse Aigner

München - Luise Kinseher, Roland Hefter, Jürgen Kirner und Martin Frank – die Lieblinge der bayerischen Kabarettszene sind bei Ilse Aigner im Landtag zusammengekommen, um über ihr Spezialthema zu sprechen: Humor.
Die Landtagspräsidentin hatte sie zum zweiten "LandTalk" eingeladen – einem neuen Format, bei dem sich Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur austauschen – und gefragt: "Wie komisch darf Politik sein? Wo sind die Grenzen?"

Die Antwort darauf lieferte Kabarettistin Luise Kinseher am Beispiel Markus Söder: Der werde zwar immer grüner, ohne rot zu werden. Über das Foto, auf dem er einen Baum umarmt, habe sie sich aber sehr gefreut: "Manche fanden das ja komisch – jetzt umarmt der Markus einen Baum. Der Markus! Aber ich hab mir gedacht: Mei, schön! Jetzt hat er mal einen Freund. Den Baum."
Nockherberg ist große Ausnahme im Humor-Geschäft
Über Aigner sagte Kinseher als ehemalige Mama Bavaria auf dem Nockherberg: "Die Ilse hat immer viel Spaß verstanden. Aber die war ja auch Schlimmeres gewohnt – is klar." Der Nockherberg sei aber die große Ausnahme im Humor-Geschäft, sagt Kinseher. Die Sensationslust dort sei groß – und der Grat zwischen Humor und Beleidigung sehr schmal.
Das kennt auch der Kabarettist Jürgen Kirner, der seine Botschaften am liebsten in gesungene Couplets verpackt: "Man kann mit sehr sanften, eingängigen Melodien so wunderbar Bösartigkeiten verbreiten", schwärmte er. "Weil man dann böser sein darf als im gesprochen Wort, das oftmals härter wirkt."
Auch Politiker sollten ruhig mal Humor an den Tag legen und für mehr Lacher sorgen, riet Andreas Dörner, ebenfalls Talkgast und Professor für Medienwissenschaften. Er warnt aber gleichzeitig: "Die schlimmste Gefahr dabei ist, dass man’s einfach nicht kann."
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