Wie geht’s eigentlich Monika Hohlmeier?

BAD STAFFELSTEIN „Die Mama ist Politik. Und Politik ist Mama“, sagt Michaela Hohlmeier über ihre Mutter. Doch nach dem Debakel der CSU bei der Landtagswahl 2008 war die Tochter von Franz Josef Strauß plötzlich arbeitslos. Sie hatte zwar das beste Ergebnis aller Zweitstimmenbewerber in ihrem Heimatwahlkreis Oberbayern. Die CSU kam aber dort nur auf 39,3 Prozent (ingesamt 43,4). Deshalb zogen nur die Direktkandidaten ins Maximilianeum ein. Monika Hohlmeier musste sich mit einem Nachrückerplatz begnügen. „Ich bin nicht der Typ, der lange wartet und hofft, bald wieder ein Mandat zu bekommen“, erzählt Monika Hohlmeier in ihrer neuen Heimat Bad Staffelstein.
„Ich war praktisch schon auf dem Sprung in die Wirtschaft. Ich hatte eine sehr interessante Perspektive in der Gastronomie“, erinnert sich die gelernte Hotelkauffrau. Dann klingelte am 16. Dezember 2008 das Telefon. Der oberfränkische Bezirksvorsitzende Karl-Theodor zu Guttenberg fragte, ob sie nicht für das Europaparlament kandidieren wolle. „Ich musste mich innerhalb einer Nacht entscheiden.“ Nach dem Wechsel von Joachim Würmeling nach Berlin hatte die Region keinen Vertreter mehr in Brüssel und Straßburg. Es gab zwar vier junge Kandidaten. „Doch der Bezirksvorstand hatte Angst, dass diese von den amtierenden Abgeordneten von einem aussichtsreichen Platz verdrängt werden könnten“, erläutert die 48-Jährige die Hintergründe. Erst sprach sie mit Sohn Markus. Um 21.30 Uhr kam ihr Mann nach Hause. „Das bedeutet, dass wir umziehen müssen – wir entschieden uns für Ja!“
Tags drauf zogen die vier anderen Bewerber ihre Kandidatur zurück. Der Bezirksvorstand schickte Hohlmeier ins Rennen. Nicht nur vom politischen Gegner wurde die Entscheidung mit Skepsis betrachtet. „Die waschechte Oberbayerin wird doch nie eine Oberfränkin. Altbayern haben in Franken nichts zu suchen“, lautete der Tenor der Kritiker. Auch an der Basis war Hohlmeiers Kandidatur nicht unumstritten. „Also bin ich von Dorf zu Dorf, von Ortsverband zu Ortsverband gezogen. Das waren zum Teil sehr schwierige Veranstaltungen. Doch am Ende hatte ich die meisten Mitglieder überzeugt.“ Die Suche nach einer Bleibe in Oberfranken gestaltetete sich schwieriger. Erst wohnte sie bei einer Freundin in Herzogenaurach, dann mietete sie eine Ferienwohnung. Schließlich fand sie ein Haus in Bad Staffelstein mit Blick auf Kloster Banz, das der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung gehört. „Ich hatte noch nicht genug Zeit, alles einzurichten“, bekennt Monika Hohlmeier gut ein Jahr nach ihrem Einzug. Wie ihr Mann – er ist Geschäftsführer des Landesreit- und Fahrverbandes in München – ist auch Monika Hohlmeier viel unterwegs. „Ich pendle zwischen Bad Staffelstein, Brüssel, Straßburg und München“.
In Brüssel teilt sie sich eine Wohnung mit CDU-Kollegin Sabine Verheyen und ihrer Tochter Michaela. Wenn sie in den Münchner Ministerien zu tun hat, übernachtet sie bei Sohn Markus. In Oberfranken fühlt sich Monika Hohlmeier längst heimisch. Die Kritik an ihr und ihrer Entscheidung ist verstummt. „Die Oberfranken sind ein offener Menschenschlag, aufrichtig und gradlinig.“ Das Mandat im Europaparlament sieht sie nicht als Zwischenlösung. Monika Hohlmeier wird auch bei der nächsten Wahl 2014 wieder ins Rennen gehen. Ihr neues Motto „Hier bin ich, und hier bleib’ ich.“