Wie der Leberknödel die Bühne eroberte
NÜRNBERG - Ab morgen in der Abendzeitung: Dieter Stoll beleuchtet 50 Jahre Nürnberger Schauspielhaus in acht Folgen.
Was war eigentlich die aufregendste Aufführung der letzten 50 Jahre am Nürnberger Schauspielhaus? Welche Darsteller haben das Publikum besonders fasziniert, welche Autoren die Jahre überdauert? Wo reagierten die Zuschauer wütend, wo strahlten sie? Kennen Sie Namen wie Schwarze und Utzerath, Mauer und Bogdan, Berg und Konold noch?
Zum 50. Jahrestag der Eröffnung des Hauses am Richard-Wagner-Platz, das vor dem September 1959 als Kulturzentrum für US-Besatzungssoldaten geführt wurde (der Volksmund sprach von „Ami-Kino“), steckt das Gebäude mitten in der Sanierung. Das große Fest folgt beim Wiedereinzug 2010.
Wir feiern pünktlich! In seiner AZ-Serie beschreibt Dieter Stoll die Theater-Jahre zwischen Hesso Huber (erster Spartenchef, zunächst unter Generalintendant Karl Pschigode) und Klaus Kusenberg (amtierender Direktor unter Staatsintendant Peter Theiler) – und erinnert an die größten Skandale. Waren es die Erregung verursachenden nackten Herren in Arrabals „Architekt und Kaiser von Assyrien“ oder die Vampire in Rainer Werner Fassbinders Truppe beim Dürer-Jahr, ein Koitus-Schattenspiel oder Verbote von Protesten gegen Notstandsgesetze und Aufführungen von politischem Straßentheater?
In acht Folgen wird berichtet über Karrieresprünge, Nürnberg-Fluchten und die Erfindung des Leberknödels als zentrales Bühnen-Requisit.
AB MORGEN IN DER AZ
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