Wetterkapriolen im April – Ein Mangel an Tief macht kein Hoch

Seine Wetterkapriolen machen diesem April alle Ehre: Während in Frankfurt am Donnerstag zum ersten Mal seit Tagen die Sonne schien und die Temperaturen auf zweistellige Werte zusteuerten, brachen in Nordbayern Bäume unter nassem Neuschnee zusammen.
von  Abendzeitung
Nein, das ist kein Archivbild, sondern aktuell: Starker Schneefall behinderte am Donnerstag auf der Autobahn A9 bei Pegnitz den Verkehr.
Nein, das ist kein Archivbild, sondern aktuell: Starker Schneefall behinderte am Donnerstag auf der Autobahn A9 bei Pegnitz den Verkehr. © ap

Seine Wetterkapriolen machen diesem April alle Ehre: Während in Frankfurt am Donnerstag zum ersten Mal seit Tagen die Sonne schien und die Temperaturen auf zweistellige Werte zusteuerten, brachen in Nordbayern Bäume unter nassem Neuschnee zusammen.

Nach wochenlangem Schmuddelwetter sehnt Deutschland den Frühling herbei. 2007 verabschiedete sich Mitte April gerade der voreilige Sommer: „Das hochsommerliche Wetter in Deutschland ist vorbei“ meldete dpa am Donnerstag vor einem Jahr. Am 15. April war es Darmstadt noch knapp 30 Grad heiß, am 20. April fielen im Erzgebirge ein paar Schneeflocken vom Himmel. Bald aber kehrte der frühe Sommer zurück. In diesem Jahr wiederholt sich das Ganze mit umgekehrten Vorzeichen: Zwar versprechen die Meteorologen am Sonntag 22 Grad im Südwesten, aber die Freude dürfte nur von kurzer Dauer sein.

Verkehrschaos nach starken Schneefällen am Donnertag in Nordbayern

Starke Schneefälle haben am Donnerstag in Teilen Nordbayerns zu einem Verkehrschaos geführt. Es kam nach Polizeiangaben zu einer Reihe von Unfällen, bei denen es aber zumeist nur Blechschäden gab.

Im Raum Amberg bildeten sich morgens im Berufsverkehr auf der Autobahn 6 (Nürnberg-Pilsen) Staus von bis zu 16 Kilometer Länge. Querstehende Lastwagen blockierten die Fernstraße, so dass auch die Räumfahrzeuge nicht mehr durchkamen. Zudem knickten unter der Last des nassen Schnees Bäume ein und fielen auf Stromleitungen. Teilweise fiel deswegen in der Region der Strom aus.

Auch auf der Autobahn 9 (Berlin-München) in Oberfranken kam es bei winterlichen Verhältnissen zu kleineren Unfällen und Behinderungen durch rutschende Transporter. Zahlreiche Bäume stürzten unter der Last des Schnees auf Landstraßen.

Auch der Schienenverkehr betroffen

Betroffen war ebenso der Schienenverkehr. Auf der Bahnstrecke Nürnberg-Bayreuth musste der Verkehr nach Angaben der Deutschen Bahn zwischen Neuhaus/Pegnitz und Creußen (Landkreis Bayreuth) vorübergehend eingestellt werden. Auch auf anderen Bahnstrecken gab es Verspätungen. Am Vormittag entspannte sich die Lage jedoch wieder, nachdem Tauwetter einsetzte.

Im Allgäu, wo noch am Mittwoch ein Schneechaos geherrscht hatte, gab es dagegen strahlenden Sonnenschein und keine Probleme mehr auf den Straßen. Der Alpenraum meldet unterdessen beste Wintersportmöglichkeiten in den Bergen, auch wenn die meisten Schlepplifte bereits stillgelegt sind. Auf der Zugspitze liegen vier Meter Schnee und auf dem Nebelhorn im Allgäu immer noch über drei Meter. Der Lawinenlagedienst warnte allerdings vor einer erheblichen Lawinengefahr für die Allgäuer und Ammergauer Alpen sowie das Werdenfelser Land am Wochenende.

In Bayern am Freitag zeitweise sonnig und meist trocken

Die Warmfront des über der Biskaya liegenden Tiefs „Wilhelmina“ bringt Bayern zunächst leicht unbeständige und nur mäßige warme Wetterverhältnisse. Nach der Front kann sich am Sonntag vorübergehend wärmere und trockenere Luft in Süddeutschland durchsetzen. Zu Beginn der kommenden Woche verlagert sich das Tief dann zu den Alpen.

In der Nacht zum Freitag ziehen von Südwesten her ein paar Wolken durch, es bleibt aber überwiegend trocken und zeitweise klart der Himmel auch wieder auf. Die Tiefstwerte liegen zwischen 6 und 1 Grad, besonders in den Mittelgebirgen muss man nochmals mit Bodenfrost rechnen. Der Freitag beginnt vor allem im Alpenvorland bewölkt, aber trocken. In Franken und Ostbayern scheint auch schon häufig die Sonne. Im Tagesverlauf werden die Wolken hier dichter, während sie im Süden mehr und mehr auflockern. Schauer bilden sich höchstens vereinzelt und zumindest zeitweise scheint überall die Sonne. Am Alpenrand kommt leicht föhniger Südwind auf, im Flachland weht schwacher bis mäßiger Wind aus Nordost bis Ost. Die Höchstwerte liegen zwischen 11 und 15 Grad.

Am Samstag regnet es besonders von Mittelfranken bis zum Alpenvorland immer wieder. Die Sonne scheint meist nur zwischendurch, etwas häufiger vom Fichtelgebirge bis zum Bayerischen Wald. Hier bleibt es gebietsweise auch trocken. Mit vorübergehend auffrischendem Westwind erreichen die Temperaturen nur 9 bis 13 Grad. Häufiger sonnig und meist trocken präsentiert sich dann der Sonntag. Mit 15 bis 20 Grad wird es frühlingshaft warm. (dpa)

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