„Wetten, dass . .?“ in Nürnberg: Platzt die Show des Jahres?

Thomas Gottschalk will nach knapp vier Jahren zurückkehren, aber bei den Bavaria Film- und Fernsehstudios, die für den Aufbau der Bühne in der Messehalle 7 zuständig sind, droht Streik.
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Damals klappte alles: Im Dezember 2004 hatte Thomas Gottschalk die Stargäste Jackie Chan, Roger Federer, Sarah Biasini und Iris Berben (v. li.) in Nürnberg zu Gast.
az Damals klappte alles: Im Dezember 2004 hatte Thomas Gottschalk die Stargäste Jackie Chan, Roger Federer, Sarah Biasini und Iris Berben (v. li.) in Nürnberg zu Gast.

Thomas Gottschalk will nach knapp vier Jahren zurückkehren, aber bei den Bavaria Film- und Fernsehstudios, die für den Aufbau der Bühne in der Messehalle 7 zuständig sind, droht Streik.

NÜRNBERG Die Nürnberger Super-Show des Jahres ist in Gefahr! Wenn am 4. Oktober das alte ZDF-Schlachtschiff „Wetten, dass...?“ nach der Sommerpause wieder auf Quoten-Kurs geht, will Moderator Thomas Gottschalk live aus dem Nürnberger Messezentrum senden. Ob bei der 176. Ausgabe der Kultsendung allerdings auch alles klappt, erscheint fraglich. Denn für die Münchner Bavaria Film- und Fernsehstudio GmbH, die bei „Wetten, dass...?“ für den aufwändigen Bühnenaufbau zuständig ist, stehen die Zeichen auf Streik.

Als Thomas Gottschalk mit seiner Show im Dezember 2004 erstmals in Nürnberg zu Gast war (damals mit seinen Stargästen Robbie Williams, Jackie Chan, Sarah Biasini und Iris Berben), hatte noch alles am Schnürchen geklappt.

Auch die Sendungen „Leute heute“, „Tabaluga tivi“, „Mona Lisa“, „Abenteuer Forschung“, „Aktenzeichen XY ungelöst“ oder das „Große Klassik Weihnachtskonzert“ könnten von Streik betroffen sein, heißt es bei der Gewerkschaft Verdi.

28 Mitarbeiter sollen gehen

Der Hintergrund: „Die Bavaria Film- und Fernsehstudio GmbH beabsichtigt, zum Jahresende 2008 insgesamt 28 Mitarbeitern, davon zehn Bühnenbauern, zu kündigen“, sagt Jörg Reichel von Verdi Bayern. Sechs Kündigungen seien bereits ausgesprochen. Betroffen seien Familienväter ebenso wie Arbeitnehmer über 50 Jahren, die es auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer haben. „Im Schnitt waren die Betroffenen fünf Jahre und länger beschäftigt“, so Reichel, der die Kündigungen nicht nachvollziehen kann. „Dem Unternehmen geht es gut. Aber dies langt den Gesellschaftern nicht. Nach einer Analyse des Unternehmens durch Unternehmensberater kommt nun der Personalabbau.“ Und das bedeutet womöglich: Warn- und Solidaritätsstreiks.

Bei der Bavaria Film- und Fernsehstudio GmbH will man alles – nur keinen Streik. „Am Mittwoch setzen wir uns mit Verdi wieder an einen Tisch“, sagt Michael Klee, einer von zwei Geschäftsführern bei den Bavaria Studios, der darauf hinweist, dass es bisher nur sechs Kündigungen gebe und weitere „nicht aktuell“ seien – weder im Bereich Dekorationsbau noch in der Studio- und Postproduktion.

Um nach Monaten vergeblicher Verhandlungen doch noch zu einer Einigung zu kommen, legte Verdi den Bavaria Studios ein Angebot vor, das Einsparungen von 70000 Euro für 2008 und 150000 für 2009 vorsieht. „Um ihre Arbeitsplätze zu retten, sind die Beschäftigten etwa bereit, auf einen Teil ihrer Überstundenzuschläge zu verzichten oder das Arbeitszeitkonto auszubauen“, so Reichel.

Klee will jetzt auf der Basis dieser Vorschläge eine Einigung finden. Und gibt sich optimistisch: „,Wetten, dass...’ wird stattfinden – und den Aufbau dafür übernehmen unsere eigenen Leute, nicht die Mitarbeiter einer Leihfirma.“ Verdi wird das gerne hören.

Daniela Transiskus

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