Wer wollte Denny Baruchs Hunde töten?
Gemeiner Giftanschlag beim Tierheim-Chef: Die kleine Kiki überlebte, Collie-Dame Sheena ringt mit dem Tod. Baruch weiß: „In meinem Job hat man viele Feinde...“
NÜRNBERG Er widmet sein Leben den Tieren, befreit Hunde, Katzen, Hamster und Vögel aus verdreckten Wohnungen und von schlägernden Herrchen und nimmt herrenlose Tiere auf. Jetzt muss Nürnbergs Tierheimleiter Denny Baruch um seine Colliehündin Sheena bangen. Sie wurde wahrscheinlich vergiftet – und ringt in der Klinik mit dem Tod. „In meinem Job hat man viele Feinde“, sagt Baruch traurig. Doch wer kannte sich so gut im Tierheim aus, dass er das Gift gezielt in den Privatgarten werfen konnte?
Die kleine Kiki rennt im Haus der Baruchs nervös herum, schnuppert im Garten. Der Mischling sucht seine Freundin Sheena, die mit ihm im Privathaus des Tierheimleiters lebt. Kiki hat überlebt. „Wahrscheinlich hatte sie weniger von dem Gift erwischt“, glaubt Denny Baruch. Er und seine Frau gingen erst von einem Infekt aus, als die Hündin das Futter verweigerte und erbrach. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide. Doch in der Tierklinik erholte sie sich glücklicherweise schnell.
Mysteriöser Fund vor dem Tierheim
„Am nächsten Tag stellten wir bei Sheena die gleichen Probleme fest. Futterverweigerung, erbrechen und wässriger Durchfall“, schildert Denny Baruch. Nach wenigen Stunden spuckte der Collie nur noch Blut. Seit vier Tagen ringen die Ärzte in der Klinik am Hafen um das Leben des Vierbeiners. Er bekommt Infusionen, ist völlig ausgetrocknet. Alle vier bis fünf Stunden teilt die Klinik Denny Baruch mit, wie es Sheena geht. Besuchen darf er die Patientin nicht. „Jede Aufregung könnte tödlich sein.“
Ob vor dem Tierheim gefundene Knochen – versehen mit einer eigenartigen roten Substanz – mit den Anschlägen etwas zu tun haben, versucht Baruch nun analysieren zu lassen. Er glaubt jedoch eher, dass seine Hunde im eigenen Garten etwas Vergiftetes gefressen haben.
Beide stammen aus dem Tierheim. „Bis wir Sheena im März 2008 zu uns holten, hatte sie kein schönes Leben und war deshalb jetzt besonders dankbar“, schildert er. Im August folgte „Kiki“, ein Fundhund, der völlig verängstigt in der Stadenstraße abgegeben worden war. „Das Schöne war, dass die beiden so dicke Freunde waren.“
Ob die beiden Vierbeiner jemals wieder vergnügt durch den Garten tollen, ist fraglich. „Sheenas Prognose ist schlecht“, sagt ihr Herrchen traurig, „dass man in meinem Beruf als Tierheimleiter nicht nur Freunde hat ist klar, dass aber ein Mensch soweit geht und unschuldigen Tieren so viel Leid zufügt ist uns unbegreiflich. Zum Glück sind keine weiteren Hunde aus dem Tierheim betroffen.“ au
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