Wer wird der neue Wolf?

Das Club-Casting: Wer schließt die Lücke nach dem Ausfall von Kapitän Andreas Wolf? Neu-Nationalspieler Matthew Spiranovic und Peter Perchtold haben die besten Karten.
von  Abendzeitung
Da ahnt er schon, was ihm blüht: Andi Wolf beim Abtransport nach seinem Kreuzbandriss am Sonntag.
Da ahnt er schon, was ihm blüht: Andi Wolf beim Abtransport nach seinem Kreuzbandriss am Sonntag. © bayernpress

NÜRNBERG - Das Club-Casting: Wer schließt die Lücke nach dem Ausfall von Kapitän Andreas Wolf? Neu-Nationalspieler Matthew Spiranovic und Peter Perchtold haben die besten Karten.

Wer Andreas Wolf derzeit lächeln sehen will, muss Bus fahren. Mit der Linie 36, denn da wirbt der 26-Jährige für „Retterspitz“. Wolfis Spruch: „Nach harten Attacken hilft mir der Retterspitz-Wickel.“ Leider nicht beim Kreuzbandriss des Club-Kapitäns. Wolf wird am Mittwoch von Ulrich Boenisch in der Hessingpark-Clinic in Augsburg (!) operiert und sechs Monate ausfallen.

Wer schließt die Lücke?

Aber wer schließt die Lücke, die er hinterlässt? „Wolfi ist in einem halben Jahr wieder voll da“, ist sich Club-Manager Martin Bader sicher, „deshalb werden wir nicht in Depressionen verfallen, so bitter die Verletzung auch ist.“ Stattdessen wird nach Ersatz gesucht. Trainer Thomas von Heesen: „Wolfs Verletzung ist ein harter Schlag für uns. Mal sehen, ob wir alternativ agieren oder intern Lösungen haben.“

Die internen Kandidaten:

Matthew Spiranovic. Der 20-Jährige schied mit Australien bei den olympischen Spielen aus, wurde aber für das Länderspiel der Nationalmannschaft gegen Südafrika heute in London nominiert. Bader: „Matthew hat bei Olympia überzeugt und spielt nun international, also ist er eine Alternative.“ Sachlich richtig, ein Nationalspieler müsste für die Zweite Liga gut genug sein.

Dominik Reinhardt: Der Abwehrspieler ist dem Trainer-Team zu phlegmatisch. „Dominik ist zu brav“, findet von Heesen. Klingt nach Ersatzbank.

Jacques „Pancho“ Abardonado: Der Franzose kam mit erheblichen Defiziten in Sachen Fitness aus dem Urlaub zurück und genügt momentan nicht den Ansprüchen. „Er muss endlich aufwachen“, fordert Co-Trainer Michael Oenning. Von Heesen sagt: „Nach seinen Trainingsleistungen ist er noch gar nicht in der Lage, diese Position zu spielen.“ Oh weh, Pancho.

Peter Perchtold: Musste schon gegen Augsburg als Wolf-Vertreter einspringen. Von Heesen: „Er ist ein junger, deutscher Spieler mit Perspektive.“ Klingt nach echter Alternative. Perchtold gab schon bei seinem Ex-Verein VfB Stuttgart II bisweilen den Innenverteidiger.

Externe Lösung

Externe Lösung: Thomas Kleine (Borussia Mönchengladbach): Der Ex-Fürther (von 2003 bis 2007) spielte in Liga zwei eine gute Rolle und sitzt in Gladbach nur auf der Tribüne. „Ich kenne Nürnberg ganz gut, ich habe dort einige Jahre gewohnt“, sagt Kleine. Baders Einwand: „Wir haben nicht unbegrenzt Geld rumliegen.“ Und von Heesen gibt zu: „In Deutschland ist nichts zu haben. Wenn, dann suchen wir im Ausland.“ MH/ERG

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