Wer schenkt uns ein Haus?

Ein Nürnberger (46) bietet hilfsbedürftigen Alten seine Unterstützung an – gegen ein Dach über dem Kopf im Tausch.
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Will Senioren im Gegenzug das Altersheim ersparen: Inserent Gerhard Bimüller (46), der mit der Annonce Aufsehen erregte.
privat 2 Will Senioren im Gegenzug das Altersheim ersparen: Inserent Gerhard Bimüller (46), der mit der Annonce Aufsehen erregte.
Mit dieser Anzeige sucht Bimüller Familienanschluss samt Häuschen.
abendzeitung 2 Mit dieser Anzeige sucht Bimüller Familienanschluss samt Häuschen.

Ein Nürnberger (46) bietet hilfsbedürftigen Alten seine Unterstützung an – gegen ein Dach über dem Kopf im Tausch.

NÜRNBERG Mit einer schlichten Kleinanzeige sucht Gerhard Bimüller ein neues Zuhause. Doch sein Dreizeiler steht nicht im Immobilienteil des Blattes, sondern zwischen Babyflohmärkten und Handwerker-Annoncen. Auch er bietet seine Dienste an – doch der Tausch-Handel ist eher ungewöhnlich: „Welche/r Oma/Opa schenkt junger deutscher Familie sein Haus! Wir pflegen Sie auf Lebenszeit.“ Ein unmoralisches Angebot?

„Mich haben mehrere Damen und Herren beschimpft und gesagt, sowas müsse man sich erarbeiten“, erzählt der 46-jährige Selbständige. „Aber ich will ja nichts umsonst. Arzt, einkaufen, es ist doch eine große Aufgabe. Keiner kann sagen, wie alt man wird. Vielleicht verbringt man noch 30 Jahre wie in einer Familie zusammen. Einen Menschen zu pflegen und ihm das Altersheim zu ersparen ist doch etwas Gutes! Ich würde sogar noch die Grabstätte pflegen.“

„Wir haben kein Geld, aber wir haben viel Zeit“

Er und seine erst 20 Jahre junge Frau Elisabeth lieben Gesellschaft. „Wir hassen es alleine zu sein. Das monotone Leben macht Menschen traurig. Warum soll man es nicht mit einem älteren Menschen teilen“, fragt Bimüller. „Wir haben kein Geld, aber wir haben viel Zeit.“ Da er selbständig sei, könne er sich seine Zeit je nach den Bedürfnissen des betreffenden Seniors einteilen.

Der Nürnberger hat lange im Ausland gelebt. In Ungarn gründete er eine Firma, die Großküchen einrichtete. „Doch ich wurde betrogen, habe dabei all mein Vermögen verloren.“ Dafür kam er mit seiner großen Liebe aus dem Puszta-Staat zurück. Gemeinsam suchen die beiden, die im Moment am Plärrer wohnen, ein schöneres Zuhause zum Selber-Altwerden.

Genaue Vorstellungen von seinem neuen Domizil und der zukünftigen WG hat das (noch) kinderlose Ehepaar nicht: „Es könnte auch eine Wohnung sein, wir sind da flexibel. Aber man muss sich eh erst kennenlernen und schauen, ob man überhaupt zusammenpasst.“ au

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