Wer ersetzt Gygax?

Der Club-Triathlon vor dem Spiel in Koblenz: Ioannis Masmanidis, Mario Breska und Marco Engelhardt kämpfen um den freien Platz im Team. Trainer Michael Oenning entscheidet kurzfristig. „Bis Sonntag kann viel passieren."
von  Abendzeitung
Zeigt es mit den Fingern seiner rechten Hand an: Trainer Michael Oenning muss zwei von drei Kandidaten enttäuschen.
Zeigt es mit den Fingern seiner rechten Hand an: Trainer Michael Oenning muss zwei von drei Kandidaten enttäuschen. © Wolfgang Zink

NÜRNBERG - Der Club-Triathlon vor dem Spiel in Koblenz: Ioannis Masmanidis, Mario Breska und Marco Engelhardt kämpfen um den freien Platz im Team. Trainer Michael Oenning entscheidet kurzfristig. „Bis Sonntag kann viel passieren."

Es gibt Ergebnisse, über die als Unbeteiligter getrost geschmunzelt werden darf. Schadenfreude über die 0:9-Klatsche der TuS Koblenz in Rostock letzten Sonntag verbietet sich jedoch beim Club. Ausgerechnet Michael Oennings Schützlinge müssen am Sonntag ins TuS-Stadion auf dem Oberwerth. Das ist seit 16 Spielen eine uneinnehmbare Festung für den Gegner. Doch der FCN-Trainer ist auf eine unangenehme Aufgabe vorbereitet. „Häme angesichts des letzten Resultats der TuS ist nicht angebracht – und hilft uns auch nicht weiter“, erklärt Oenning. „Wir müssen unsere Leistung bringen. Nur das zählt.“

Schließlich soll der zuletzt gefeierte 2:0-Sieg gegen Freiburg, der erhoffte Beginn einer Wende zum Guten, „keine Momentaufnahme bleiben“, weiß Oenning. „Eine Serie von vier, fünf Erfolgen“ wie es Marek Mintal bereits formulierte, soll nun eingeleitet werden. Personell muss Oenning lediglich ein Fragezeichen auflösen. Wer ersetzt Flügelflitzer Daniel Gygax, nachdem der Schweizer wegen eines Faserrisses im Oberschenkel bis Mitte November ausfällt?

"Vielleicht greife ich auch in die Wundertüte"

Gleich drei Kandidaten wollen in die Startelf befördert werden. Wobei Mario Breska, Marco Engelhardt und Ioannis Masmanidis eine Art Triathlon-Staffel bilden. Masmanidis ist bemüht, sich frei zu schwimmen. Er wirkt aber phasenweise wie ein Fremdkörper. Auch, weil die Mitspieler sich noch nicht an seine Spielweise gewöhnt haben, umgekehrt er sich durch Kleinigkeiten immer wieder aus dem Konzept bringen lässt. Breska hat sich nach einer eher lustlosen Phase im September zuletzt kräftig abgestrampelt und den Anschluss wieder hergestellt. Und Engelhardt ist bekannt dafür, dass er ein Laufwunder ist, sich bis zum Umfallen einsetzt.

Vieles deutet denn auch auf Engelhardt, den Defensivstärksten aus diesem Trio hin. Kein Einspruch von Oenning. Der sagt aber: „Bis Sonntag kann noch viel passieren. Vielleicht greife ich ja ganz tief in die Wundertüte, mache etwas völlig anderes. Bei Koblenz ist für mich deren 5:0-Sieg gegen Kaiserslautern der Maßstab. Wir werden einen Teufel tun, die TuS ganz sicher nicht unterschätzen.“ Auch wenn dort zuletzt der „Mauer-Fall“ in Rostock zu beklagen war. Torhüter David Yelldell, vor der Saison von Drittligist Stuttgarter Kickers verpflichtet, wurde nach seinem glänzenden Einstand im TuS-Gehäuse (zum Auftakt drei Spiele ohne Gegentor) von den Fans bereits liebevoll als „Mauer von Koblenz“ bezeichnet.

Dass der Putz zuletzt erheblich bröckelte, bereitet auch Oennings Kollegen Uwe Rapolder größte Sorgen. Weshalb er seine Mannen zu einem Kurztrainingslager zusammen zog. Zwecks Analyse und Seelenmassage. „Wir haben in Rostock nicht nach einem technischen K.o. verloren“, erklärt Rapolder, „sondern nach einem schweren Knockout. Jetzt gehen wir gegen den Club mit einer leichten Gehirnerschütterung ins Spiel.“ Markus Löser

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