Weniger Anträge: Viele Geflüchtete in Ausbildung und Arbeit

München - In der Corona-Zeit sind die Asylbewerberzahlen deutlich zurückgegangen. In diesem Jahr stellten bis Ende Juli nach Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) knapp 55 800 Geflüchtete bundesweit einen Asyl-Erstantrag, davon rund 6700 in Bayern. In den Flüchtlingsjahren 2015 und 2016 hatten mehr als 1,1 Millionen Menschen Asyl-Erstanträge gestellt, in Bayern rund 150 000. Danach fielen die Zahlen. 2018 waren es knapp 162 000 Erstanträge (Bayern: knapp 22 000), 2019 knapp 143 000 (Bayern: gut 18 000).
Bei denjenigen, die bleiben konnten, sieht Bayerns Innenministerium große Integrationserfolge. Im Oktober 2015 habe die Staatsregierung mit der bayerischen Wirtschaft und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit die Initiative "Integration durch Ausbildung und Arbeit" gestartet. Damit sollten 60 000 Flüchtlinge bis Ende 2019 in Arbeit integriert werden. Bereits im Frühjahr 2018 sei dieses Ziel vorzeitig erreicht worden. Insgesamt seien rund 149 500 Praktikumsplätze vergeben und 17 900 Ausbildungsverträge geschlossen worden. Mehr als 116 000 Geflüchtete konnten an einen Arbeitsplatz herangeführt werden, fast doppelt so viele wie beim Start der Initiative vereinbart. "Die Initiative war damit ein voller Erfolg."
Seit 2016 wurden immer weniger Asylbewerber anerkannt. Auch die Anerkennungsquote fiel; in Bayern lag sie meist unter Bundesschnitt. 2015 und 2016 wurden 585 000 Asylbewerber (Bayern: 76 000) anerkannt, die Quote lag im Bund bei 49,8 sowie 62,4 Prozent (Bayern: 46,1 und 64,7 Prozent). Am niedrigsten war die Anerkennungsquote 2018 mit bundesweit 35,0 und bayernweit 27,9 Prozent. 2020 wurden bis Ende Juli gut 37 300 Flüchtlinge anerkannt, eine Quote von 40,6 Prozent. (Bayern: knapp 3900 / 32,8 Prozent).