Weil er nicht zahlte: Dealer folterte seinen Kunden
Mit seinem Bruder knöpfte sich der Drogenhändler den Abkäufer vor. Das Opfer schuldete ihm 4000 Euro
NÜRNBERG Brutale Foltermethoden: Stundenlang soll der Dealer Mehmet O.* (27) aus Schnaittach im letzten April sein Opfer festgehalten und gequält haben, tatkräftig unterstützt von seinem Bruder Ali (23). Das Motiv: Eine ausstehende Zahlung über 4000 Euro. Am Montag stehen die Folter-Brüder vor dem Nürnberger Landgericht – wegen Menschenraubs, gefährlicher Körperverletzung und Drogenhandels.
Die Täter drohten, ihn mit einem Besenstiel zu vergewaltigen
Fäuste, ein Messer und ein Besenstiel kamen laut Anklage in der Wohnung von Dealer Mehmet O. zum Einsatz. Ganz abgesehen vom massiven Psycho-Terror, dem das Opfer zudem ausgesetzt gewesen sein soll. So drohten Mehmet O. und sein Bruder Ali dem Mann, ihn und seine Familie nach Tschechien zu verschleppen und zur Prostitution zu zwingen, wenn er nicht mit dem Geld rüberkomme. Mehmet O. drohte zudem, ihn mit einem Besenstiel zu vergewaltigen. Die Freundin des Dealers konnte diese Pein gerade noch verhindern.
Über Stunden dauerte das Martyrium des Gequälten an. Als die Folter-Brüder merkten, dass trotz massiver Gewaltanwendung kein Geld zu holen war, ließen sie ihr Opfer schwer verletzt gehen. Sein ganzer Körper muss mit Prellungen, aufgeplatzten Blessuren und klaffende Schnittwunden übersät gewesen sein. Zu einer Geldübergabe kam es wohl auch nach diesem Tag nicht mehr.
*alle Namen geändert mp
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