Weil er Kind nicht wollte: Mord an Schwangerer
Landshut - Kaltblütig und grausam – so stellt Staatsanwalt Ralph Reiter die beiden Angeklagten bei seinem Plädoyer vor dem Landshuter Landgericht vor. „Das Tatgeschehen offenbart einen erschreckenden Vernichtungswillen, eine Menschenverachtung, die fast ihresgleichen sucht“, sagt Reiter – dann fordert er zwei Mal die Jugendhöchststrafe: Zehn Jahre für jeden.
Harun A. (18) und Vedat S. (20) sollen die Schwangere Zorica (21) im Februar mit 165 Messerstichen in ihrer Wohnung in Taufkirchen an der Vils (Kreis Erding) getötet haben. Zorica war da in der 36. Woche – bei ihrem Tod starb auch der Fötus, ein Mädchen.
Harun A. hatte das Kind laut Staatsanwaltschaft mit dem Opfer gezeugt, wollte es aber nicht anerkennen. Sein bester Freund Vedat S. habe ihm beim Mord geholfen und Zorica festgehalten, als Harun A. auf sie einstach.
Der Verteidiger von Harun A. forderte, vom Höchstmaß abzuweichen. Vedat S. Anwalt verlangte, seinen Mandanten vom Vorwurf des gemeinschaftlichen Mordes freizusprechen. Das Urteil soll am Mittwoch fallen.
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