Weihnachtswunder: Zwei Frauen kommen heil aus diesem Wrack

Ein Kühllasteranhänger stürzt auf einen Lieferwagen. Die Folge: Zwei Frauen und ihr Dackel „Babsi“ überleben den Unfall mit leichten Verletzungen. Der Lkw-Fahrer will sich das Leben nehmen.
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Der völlig zerstörte Peugeot Expert.
fib/Eß 2 Der völlig zerstörte Peugeot Expert.
Dackel "Babsi" wird vom Unfallzeugen Herbert Tscheng betreut.
fib/Eß 2 Dackel "Babsi" wird vom Unfallzeugen Herbert Tscheng betreut.

OBERNDORF - Ein Kühllasteranhänger stürzt auf einen Lieferwagen. Die Folge: Zwei Frauen und ihr Dackel „Babsi“ überleben den Unfall mit leichten Verletzungen. Der Lkw-Fahrer will sich das Leben nehmen.

Der rote Peugeot schaut aus wie eine zerquetschte Cola-Dose. Ein Wunder, dass überhaupt jemand lebend aus diesem Wrack gekommen ist: Doris D. (48), ihre Mutter Ursula R. (71) sowie ihr Rauhaardackel „Babsi“ wollten zuhause Weihnachten feiern. Auf der Bundesstraße B 304 nahe Ebersberg passierte es. Ein entgegenkommender Lkw-Anhänger geriet an Heiligabend ins Schlingern und stürzte auf ihren Wagen. Der Fahrer des Lastzugs, war nach dem Horror-Unfall derart geschockt, dass er versuchte, sich das Leben zu nehmen.

Doris D. hatte ihre Mutter Ursula R. in München abgeholt. Zwischen Ebersberg und Steinhöring kam den beiden Frauen ein Kühllaster entgegen. Plötzlich geriet das Gespann gefährlich ins Schlingern. Doris D. versuchte auszuweichen, steuerte ihren Peugeot ganz nach rechts bis zur Leitplanke.

Als das Gespann auf ihrer Höhe war, neigte sich der mit Kräuterbutter beladene Anhänger und kippte um. Donnernd krachte er auf den kleinen, roten Lieferwagen. Dessen Dach gab sofort nach, Metall schob sich kreischend in den Innenraum. „Die Fahrerin wurde am Kopf getroffen, sie blutete. Mit dem Oberkörper hing sie auf der Seite ihrer Beifahrerin“, erzählt Herbert Tscheng. Der 54-jährige BMW-Mitarbeiter war einer der ersten an der Unfallstelle. Er und ein weiterer Autofahrer versuchten, die beiden Frauen aus dem Wrack zu ziehen. „Doch wir bekamen die Türen nicht auf, sie waren verklemmt“, berichtet der 54-Jährige.

„Unser Hund, unser Hund“, stöhnte plötzlich eine der Frauen

Per Handy setzten die Helfer einen Notruf ab. Bis die Feuerwehr eintraf, kümmerten sie sich um die verletzten Frauen. Vorsichtig brachen sie die Reste zersplitterter Autoscheiben heraus, damit sich niemand an den Scherben verletzt. „Unser Hund, unser Hund“, stöhnte plötzlich eine der Frauen unter Schmerzen.

Erst da bemerkte Herbert Tscheng, dass noch jemand den Horror-Unfall an Heiligabend überlebt hatte: Rauhaardackel „Babsi“ saß zitternd und völlig verängstigt im Heck des Lieferwagens. Während Sanitäter sich um die verletzten Frauen kümmerten, nahm der Rettungseinsatz eine völlig unerwartet und überaus dramatische Wendung: Der Fahrer des Lasters stand so sehr unter Schock, dass er sich mit einem Messer das Leben nehmen wollte. Der 52-Jährige kam in eine psychiatrische Klinik.

Die beiden Frauen wurden ebenfalls ins Krankenhaus gebracht: Doris D. kam mit Kopfverletzungen ins Klinikum Schwabing, ihre Mutter ins Kreiskrankenhaus nach Ebersberg. Der 71-Jährige wurde inzwischen wieder entlassen. Rauhaardackel „Babsi“ verbrachte Heiligabend daheim bei Herbert Tscheng und dessen Dogge „Max“.

Ralph Hub

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