Weiher oder See zugefroren: Wann ist das Eis dick genug - Tipps und Tricks
Dauerhafte Minustemperaturen lassen die Teiche und Weiher wieder zufrieren. Doch noch ist das Eis lange nicht dick genug, um Menschen zu tragen. Woran erkennt man eigentlich, dass es reicht? Die DLRG gibt Tipps.
München – Eis und Schnee haben Bayern fest im Griff - perfekt zum Schlittenfahren (hier gibt's die schönsten Strecken in und um München) und Spielen im Schnee! Wer nach dem Rodelspaß auch noch einen Spaziergang über den örtlichen Weiher machen oder gar die Schlittschuhe anschnallen will, muss sich aber noch gedulden. Denn die Eisflächen sind noch lange nicht dick genug, warnt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) am Dienstag.
Das gilt für Menschen wie Hunde, weshalb Hundehalter beim Winterspaziergang derzeit besonders aufpassen sollten, denn ein eingebrochener Hund ist schwer zu retten. Wichtig: niemals selbst das Eis betreten, wenn der Hund eingebrochen ist, sondern den Notruf (112) wählen. Wenn das Zamperl auf eine Eisfläche entwischt ist, sollte man es sofort zurückzurufen und sich von der Eisfläche entfernen, dass das Tier wie gewohnt folgt.
Tragfähigkeit, Temperatur, Strömung: Fakten zur Eisdecke auf Seen
- Um für Menschen wirklich sicher tragfähig zu sein, sollte die Eisdecke mindestens 15 Zentimeter dick sein
- Dunkle Stellen bedeuten eine besonders dünne Eisschicht.
- Über fließendem Wasser wächst die Eisschicht langsamer. Gefahr besteht bei Zu- und Abläufen, Quellen und bewachsenen Uferstellen.
- Unter einer Schneeschicht wächst das Eis ebenfalls langsamer.
Achtung, ein Knistern oder Knacken bedeutet immer: das Eis ist zu dünn! Dann heißt es sofort den Rückzug anzutreten!
Doch ins Eis eingebrochen? Das ist zu tun
Das eiskalte Wasser verursacht schneidende Schmerzen und raubt in rasender Geschwindigkeit Muskelkraft. Für die Rettung eines Eingebrochenen bleiben meist nur wenige Minuten, es herrscht akute Lebensgefahr. Die DLRG gibt folgende Tipps für den Ernstfall.
Wenn Sie eingebrochen sind:
- Ruhe bewahren und Panik vermeiden
- laut um Hilfe rufen
- die Arme über die Oberfläche der Eisfläche vor sich ausbreiten.
- versuchen, sich langsam flach auf die Eisfläche zu schieben und kriechend das Ufer zu erreichen
- vermeiden, dabei unter das Eis zu geraten
- schnell und entschlossen, aber nicht hektisch handeln
- nach der Bergung sofort einen Arzt aufsuchen
Wenn Sie sehen, dass jemand eingebrochen ist:
- laut um Hilfe rufen und sofort den Notruf (112) wählen
- alle Personen vom Eis winken
- wenn möglich, dem Eingebrochenen vom Ufer aus ein Rettungsmittel (Schal, Ast, etc.) reichen
- gelingt das nicht, nur mit Sicherung (z.B. Leine) das Eis betreten
- das Gewicht gleichmäßig verteilen (sich liegend fortbewegen, einen umgedrehten Schlitten nutzen, etc.)
- dem Eingebrochenen gut zureden, ihn beruhigen
- Einbruchkante abdecken um Nachbrechen zu verhindern
- dem Eingebrochenen ein Rettungsmittel reichen
- geborgene Personen vor weiterer Unterkühlung bewahren
- NICHT aufwärmen, es droht Herz-/Kreislaufversagen
- setzt der Atem aus, sofort Herz-Lungen-Reanimation durchführen
Nicht immer ist ein Aufpasser von der DLRG vor Ort wie hier am Maisinger See bei Starnberg. Wer sich aufs Eis begibt, sollte daher wissen, worauf zu achten ist. Foto: DLRG
Am sichersten ist natürlich, Eisflächen überhaupt nicht zu betreten, schon gar nicht als Erster. Weil so eine Runde auf dem Weiher oder eine Partie Eisstockschießen aber einfach so viel Spaß macht, hat die DLRG nochmal alle wichtigen Sicherheits- und Verhaltenstipps für Groß und Klein hier nochmal zusammengefasst.
- Themen: