Wegen versuchten Totschlags: 22-Jähriger gefasst und entwischt
Ein 22-Jähriger aus dem Senegal wird im ICE als Schwarzfahrer erwischt. Dem Verdächtigen gelingt die Flucht aus dem Polizeirevier, bevor auffliegt, dass er wegen versuchten Totschlags gesucht wird.
Weilheim Lübeck - Ein 22-Jähriger und sein Spezl saßen am Montag ohne Ticket im ICE von Hamburg nach Kopenhagen. Der Schaffner erwischte sie und verständigte die Bundespolizei. Weil die Männer keine Papiere hatten, mussten sie im Lübecker Hauptbahnhof mit auf die Wache. Die Männer erzählten, dass sie aus Syrien beziehungsweise dem Senegal stammten und Asyl in Deutschland haben wollten.
Im Polizeirevier sollte per Fingerabdruckscan geprüft werden, ob die Männer polizeilich bereits in Deutschland erfasst sind. Während der Überprüfung hielten sich der 22-Jährige und sein Begleiter im Wartebereich auf. Plötzlich sprang der Senegalese auf, riss ein Fenster auf und kletterte an der Hausfassade runter auf die Straße. Der Schwarzfahrer entkam in der Menge.
Wenig später spuckte der Computer das Ergebnis der Abfrage aus: Der Flüchtige wird wegen des Verdachts des Totschlags von der Kripo in Weilheim gesucht. Der 22-Jährige soll nach Angaben eines Polizeisprechers am 12. Oktober in einer Flüchtlingsunterkunft in Weilheim einen Mann aus Mali niedergestochen haben.
Der Senegalese soll bei einem Streit seinem Gegner ein Küchenmesser in den Arm gerammt haben. Weil die Tat zunächst nur als gefährliche Körperverletzung eingestuft wurde, kam der Verdächtige frei. Der 22-Jährige nützte die Gelegenheit und verschwand nach Norddeutschland. Jetzt ist er wieder auf der Flucht.
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