Wegen seiner SMS-Sucht: Vater (40) wirft sich vor Zug

Ein Fürther verschickte zahllose SMS-Nachrichten und vernachlässigte seine Famile, seinen Beruf, seine Freunde.
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„Er hat wirklich nichts anderes gemacht, als ständig irgendwelche SMS-Nachrichten zu verschicken“, berichtet ein Freund.
Martha Schlüter 2 „Er hat wirklich nichts anderes gemacht, als ständig irgendwelche SMS-Nachrichten zu verschicken“, berichtet ein Freund.
Auf der Bahnstrecke in der Nähe von Langenzenn warf sich der verzweifelte Familienvater direkt vor einen Zug.
bayernpress.com 2 Auf der Bahnstrecke in der Nähe von Langenzenn warf sich der verzweifelte Familienvater direkt vor einen Zug.

Ein Fürther verschickte zahllose SMS-Nachrichten und vernachlässigte seine Famile, seinen Beruf, seine Freunde.

FÜRTH Tabletten, Drogen, Alkohol bergen ein enormes Suchtpotenzial in sich. Manche Menschen sind sogar nach Sex süchtig. Eine noch ungewöhnlichere psychische Abhängigkeit entwickelte allerdings ein Familienvater (40) aus dem Landkreis Fürth. Er war SMS-süchtig – und schlitterte dadurch unaufhaltsam in eine Katastrophe...

Die Vollbremsung des Lokführers kam zu spät. Ein Mann war bei Langenzenn (Kreis Fürth) aus einem dichten Gebüsch heraus direkt auf die Gleise vor einen herankommenden Zug gerannt und frontal erfasst worden. Die Verletzungen, die er sich bei diesem Zusammenprall mit der schweren Lokomotive zuzog, waren sofort tödlich.

Auch am Arbeitsplatz gab's immer wieder Ärger

Die herbeigerufene Polizei konnte den Toten anhand seiner Ausweispapiere, die in einem in der Nähe geparkten Auto lagen, schnell identifizieren. Es war ein verheirateteter Vater von zwei schulpflichtigen Kindern. Er hinterließ einen langen, mehrseitigen Abschiedsbrief.

Die Ehefrau sprach bei der Befragung durch die Polizei, die ihr die Todesnachricht übermitteln musste, die SMS-Sucht ihres Mannes an. Deswegen sei es auch manchmal zum Streit gekommen. Ein Bekannter des Selbstmörders sagte zur AZ: „Er hat wirklich nichts anderes gemacht, als ständig irgendwelche SMS-Nachrichten zu verschicken.“ Seinen Worten zufolge soll dadurch die ganze Familie gelitten haben: „Er hatte für nichts anderes mehr Zeit, war nicht ansprechbar und reagierte oftmals sehr unwirsch, wenn man ihn beim Versenden der Nachrichten störte.“ Zudem trug ihm sein Laster hohe Telefonrechnungen ein, da er immer wieder an kostenpflichtigen Gewinnspielen teilnahm. Auch am Arbeitsplatz soll es wiederholt Ärger gegeben haben, weil er sein Mobiltelefon einfach nicht aus der Hand legen wollte.

Die Polizei wollte zu den Motiven des Selbstmordes keine näheren Angaben machen, wies aber darauf hin, dass es sich um einen eindeutigen Fall von Selbstmord handle. hr

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