Wegen Hundeliebe: Knast für eine Nürnbergerin (61)

Prozess um die Frage: Wem gehört der Schäfer-Mix Jacky?

NÜRNBERG Jacky heißt der Hund (8), um den gestern so erbittert am Nürnberger Amtsgericht gestritten wurde, dass sein derzeitiges Frauchen, die wegen Unterschlagung des Tieres angeklagte Anna B. (61, Name geändert) auf Befehl des Richters festgenommen und wegen ungebührlichen Verhaltens zu zwei Tagen Ordnungshaft abgeführt wurde.

Was war passiert? Anna B. hatte den Schäfer-Husky-Mix vom Nachbarn (67) kurzfristig übernommen, als der einen Schlaganfall erlitt, nun ein Pflegefall ist.

Sein Sohn will Jacky in gute Hände geben, doch Anna B. sei das Problem dabei. Für vier Wochen habe sie Jacky anfangs behalten und dafür Geld fürs Gassi-Gehen (zehn Euro/Stunde) verlangt. Zuviel, fand der Sohn des Rentners. „Aber herausgegeben hat sie den Hund auch nicht mehr“, so der Zeuge gestern. Er zeigte sie wegen Unterschlagung an.

Gegen den Strafbefehl (2000 Euro) erhob Anna B. Einspruch, zeigte gestern deutlich, was sie von der Justiz hält. Mehrfach ging sie dazwischen („Lauter Lügen“), als der Zeuge von Richter Gerd Rühl befragt wurde, ließ verbotenerweise ein Tonband mitlaufen. Der Richter drohte ihr Ordnungshaft an, wenn sie so weitermache. Sie schimpfte: „So ein Gericht hier kann ich nicht achten!“ Und wurde abgeführt. Der Prozess geht demnächst weiter. cis