Wegen Glatteis fällt in vielen bayerischen Landkreisen die Schule aus

Regen fällt auf tiefgefrorenen Boden - was am Montag Franken zu schaffen machte, traf am Dienstag Ostbayern. Während sich Schüler über eisfrei freuten, krachte es auf den Straßen gewaltig.
München - Eisregen und Blitzeis haben am Dienstag in Bayern zahlreiche Unfälle verursacht und Hunderten Schülern sowie den Studenten in Passau einen freien Tag beschert. Vor allem in der Oberpfalz und in Niederbayern krachte es, aber auch in Oberbayern bestanden Straßen und Bahnsteige teils aus blankem Eis. Meist blieb es bei Blechschäden, doch gerade in Ostbayern zählte die Polizei Dutzende Verletzte. Und trotz steigender Temperaturen droht auch in den kommenden Nächten weiterhin mancherorts im Freistaat Glätte.
Das Polizeipräsidium Niederbayern verzeichnete 160 Verkehrsunfälle wegen Glatteis, bei denen 16 Menschen leicht verletzt wurden. In der Oberpfalz waren die Beamten bis zum Nachmittag auf rund 140 Unfälle gekommen, allein 75 davon im Raum Regensburg. Knapp ein Dutzend Menschen sei dabei verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher.
Am heftigsten traf es einen Fußgänger in Rieden (Landkreis Amberg-Sulzbach): Er rutschte aus und geriet dabei auf die Fahrbahn, wo ihn ein Räumfahrzeug erfasste. Der Mann erlitt den Angaben zufolge schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen.
In Oberbayern registrierten die Polizeipräsidien zwar auch mehrere Glätteunfälle - bei weitem aber nicht in den Dimensionen wie in den beiden anderen Regierungsbezirken. In Oberfranken sagte ein Sprecher: "Wir sind größtenteils verschont geblieben." In Unterfranken hatte das winterliche Wetter am Montag für zahlreiche Unfälle gesorgt.
Schüler freuten sich über eisfrei: Kein Unterricht in 17 Stadt- und Landkreisen
Zahlreiche Landkreise reagierten auf eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit eisfrei an den Schulen. In insgesamt 17 Stadt- und Landkreisen fand kein Unterricht statt, unter anderem in Passau, Mühldorf am Inn und Regensburg. Im Landkreis Eichstätt waren zudem mehrere Orte betroffen.
In Passau brachte das Blitzeis auch den Universitätsbetrieb zum Erliegen. "Es gibt keinen Lehrbetrieb und keine Prüfungen", sagte eine Sprecherin der Uni. Auch angesetzte Staatsexamens-Prüfungen für angehende Lehrer und Juristen wurden abgesagt. Lediglich die Bibliothek und die Mensa hielten einen Notbetrieb aufrecht.
Für Mittwoch sagten die DWD-Experten weiter Regen voraus. Die Schneefallgrenze soll von 800 Meter morgens am östlichen Alpenrand von Westen her auf 1200 bis 1700 Meter steigen. Die Tageshöchstwerte sollen - wie auch am Donnerstag bei plus 1 bis plus 9 beziehungsweise 10 Grad liegen. Nachts fallen die Temperaturen allerdings an einigen Orten unter den Gefrierpunkt. Dann ist wieder Obacht angesagt.