Weg frei für Ausbau von Kohlekraftwerk Staudinger
Darmstadt - Die umstrittene Erweiterung des Kohlekraftwerks Staudinger bei Hanau ist einen wichtigen Schritt weiter. Das Regierungspräsidium Darmstadt erteilte am Mittwoch die erste Teilgenehmigung für den Neubau von Block 6 in Großkrotzenburg, nur wenige Kilometer von der bayerischen Landesgrenze entfernt.
Der Energiekonzern E.ON kann nun mit den wichtigsten Bauarbeiten für das 1,2 Milliarden Euro teure Projekt beginnen.
Die Stadt Hanau kündigte allerdings eine Klage gegen die Genehmigung an. E.ON zeigte sich dagegen „zufrieden“ mit dem Ausgang des Genehmigungsverfahrens. Allerdings spiele bei einem Projekt dieser Größenordnung die Rechtssicherheit eine große Rolle. „Bevor wir über den Bau des neuen Kraftwerks endgültig entscheiden, müssen diese Klagen daher eingehend geprüft werden“, sagte Projektleiter Herbert Urban.
Die Bürgerinitiative „Stopp Staudinger“ rechnet damit, dass der Konzern seine Pläne aufgibt. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Kraftwerk nicht gebaut wird“, sagte BI-Sprecher Winfried Schwab-Posselt. Das Kohlekraftwerk passe nicht mehr in das neue Strategiekonzept des Konzerns. Man werde „so lange kämpfen, bis der Block 6 endgültig vom Tisch ist.“
Die Genehmigungen umfassen unter anderem die Errichtung des 180 Meter hohen Kühlturms und des 120 Meter hohen Kesselhauses. „Es ist die Hauptgenehmigung“, sagte ein Behördensprecher. Der neue 1.100-Megawatt-Block soll die Kohleblöcke 1 bis 3 ersetzen, die in den nächsten Jahren altersbedingt vom Netz gehen. Die Genehmigung schreibt vor, dass nach der Inbetriebnahme des neuen Blocks vom gesamten Standort keine höhere Emission von Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Staub ausgehen darf als bisher.
dapd
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