Wechselnde Liebschaften

Das Nürnberger Zumikon wird zehn Jahre und feiert in „Unendlicher Schleife“.
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Die Programmmacher des Zumikon um Volker Koch (vo. li.).
Berny Meyer Die Programmmacher des Zumikon um Volker Koch (vo. li.).

NÜRNBERG - Das Nürnberger Zumikon wird zehn Jahre und feiert in „Unendlicher Schleife“.

Am Anfang ist die Form, denn die – behauptet die Bauhaus-Legende Max Bill – „ist alles, was wir sehen“. Am Ende dominiert eher das Wort in der Plakat-Auslese, die sich das private, ungewöhnliche Kunsthaus Zumikon, an der Pegnitz in Johannis gelegen, als Bilanz zum 10jährigen gönnt. Und weil Max Bill, der Bildhauer, Designer und Architekt aus dem Zürcher Vorort Zumikon, den sachlichen Bau entwarf und außerdem 101. Geburtstag gehabt hätte, liefert er auch das Ausstellungsmotto von der „Unendlichen Schleife“, das Bill in Skulpturen variierte.

„Unglaubliches Modellprojekt“ und „tägliches Lebensmittel"

Das quergelegte Unendlichkeitssymbol dient Ausstellungsarchitekt Andreas Oehlert als Raumteiler und Jubiläumsignal: Die Schleife passt zum Festanzug. Theorie-Statements von Bill wurden 48 Künstlern als Kreativ-Knetmasse hingeworfen. Eva von Platen lässt – „Form ist alles, was wir sehen“ – eine einäugige Katze groß gucken, Ulrich Emmert geht mit „Kill Bill“ und Uma Thurman gegen einen Bill-Leitsatz vor: „Ich versuche, eine Gegenwelt aufzustellengegen die Konfusion, in der wir heute leben.“ Und Autor Gerhard Falkner stößt mit seinem Entwurf in Konkrete Poesie vor: „Volker builds the Bill, Volker pays the Bill.“

Gemeint ist der Nürnberger Immobilienunternehmer Volker Koch, der Bill für sein Projekt auf der „Schnittstelle zwischen Kultur und Wirtschaft“ begeisterte. Ein „Experimentierkasten“ öffnete sich mit „wechselnden Liebschaften“, also Mietern, und Ideen, mit Gottesdiensten und Lesungen, 157 Ausstellungen und „zwischen 10.000 und 100.000 Besuchern“ in zehn Jahren. Für Manfred Rothenberger (Institut für moderne Kunst) ein „unglaublichwes Modellprojekt“ bürgerlichen Engagements. Für Koch ein „tägliches Lebensmittel“: „Wenn ich im Grünen leben will, muss ich meinen Garten pflegen.“ daer

Zumikon (Großweidenmühlstr. 21): Eröffnung und Sommerfest am Sonntag ab 15 Uhr

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