Weber: EU lässt sich von Trump bei Zöllen nicht erpressen

Passau - Der gemeinsame Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei, CSU-Vize Manfred Weber, hat US-Präsident Donald Trump mit spürbarem Gegenwind gedroht für den Fall, dass dieser tatsächlich Strafzölle auf deutsche Fahrzeuge einführe. "Wenn Amerika gegenüber Europa einen Handelskrieg beginnt und Autozölle gegenüber unseren niederbayerischen Produkten aktiviert, dann werden wir darauf antworten müssen", sagte Weber beim politischen Aschermittwoch der CSU in Passau. Man sei selbstverständlich zu Verhandlungen bereit. Jedoch: "Wir lassen uns als Europäer nicht erpressen."
Jegliche Gespräche müssten zwingend auf Augenhöhe stattfinden, betonte Weber, der sich bei einem guten Abschneiden bei der Europawahl in knapp drei Monaten berechtigte Hoffnungen auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten machen kann. Schließlich seien die Europäische Union und die Vereinigten Staaten wirtschaftlich ähnlich stark.
Weber versuchte unter dem Applaus der zahlreichen CSU-Anhänger in Passau nachzuvollziehen, wie Trump überhaupt auf die umstrittene Idee gekommen ist. "Ich stelle mir das bildlich so vor, der steht in New York auf seinem Trump-Tower drauf, schaut in die Schluchten von New York runter, der Präsident Amerikas, und stellt fest, dass ihm dort viel zu viele deutsche Fahrzeuge rumfahren, zu viele BMWs, Audis und Mercedes. Und deswegen sagt er: Ich stelle mir vor, dass ich vielleicht Zölle erhebe."