Wasserwacht warnt: Eis auf Bergseen "tückische Mischung"

16 Touristen wagen sich bei frühlingshaftem Wetter auf den noch zugefrorenen Eibsee - und brechen ein. Nach dem dramatischen Einsatz setzen die Retter einen dringenden Appell ab.
dpa |
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Spuren auf dem zugefrorenen Eibsee zeugten von dem dramatischen Rettungseinsatz am Donnerstag.
Spuren auf dem zugefrorenen Eibsee zeugten von dem dramatischen Rettungseinsatz am Donnerstag. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Grainau

Nach der dramatischen Rettung einer 16-köpfigen Touristengruppe aus dem zugefrorenen Eibsee warnt Bayerns Wasserwacht eindringlich vor Spaziergängen auf dem Eis. "Wer jetzt - wohlgemerkt im März - noch einen Fuß auf vermeintliches Eis setzt, begibt sich in Lebensgefahr", sagte der Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes, Sohrab Taheri-Sohi. "Wir können davor nur in aller Deutlichkeit warnen."

Die Temperaturen in Bayern lägen tagsüber seit Wochen weit über dem Gefrierpunkt, betonte Taheri-Sohi. Das habe gefährliche Folgen für die Eisflächen: "Ihre Tragfähigkeit nimmt ab und ist größtenteils gar nicht mehr vorhanden, das Betreten ist damit akut lebensgefährlich." 

Eis auf Bergseen wird "unberechenbar"

Gerade bei Bergseen entstehe wegen der aktuellen Bedingungen "eine tückische Mischung", sagte der BRK-Sprecher. "Während die Sonne manche Flächen direkt auftaut, liegen andere im Schatten der Gipfel und wirken stabiler, als sie tatsächlich sind. Das Eis wird unberechenbar - an einigen Stellen trügerisch fest, an anderen wiederum hauchdünn." 

Am Donnerstagnachmittag waren laut Polizei 16 Touristen aus Indien auf die Eisfläche des Sees bei Grainau gegangen und in Not geraten. Ein großer Teil Gruppe im Alter von 22 bis 29 Jahren brach teilweise ein, die meisten konnten sich aber danach selbst ans Ufer retten. 

Nach Polizeiangaben konnten Zeugen drei Menschen aus dem See retten. Ein 25 Jahre alter Mann wurde schwer verletzt und musste reanimiert werden, wie die Polizei und auch das Bayerische Rote Kreuz (BRK) berichteten. Der 25-Jährige wurde am Freitag laut einem Polizeisprecher weiter intensivmedizinisch behandelt. Seinen Zustand beschrieb der Sprecher als "kritisch, aber stabil".

Frühlingshaftes Wetter zum Ferienende in Bayern

Am Wochenende gehen laut Deutschem Wetterdienst bei voraussichtlich viel Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 19 Grad in manchen Regionen die bayerischen Faschingsferien zu Ende. Auch in den Alpen sind bei Föhn milde Temperaturen zu erwarten. Gerade an malerischen Bergseen wie dem Eibsee ist deswegen mit einigem Besucher-Andrang zu rechnen.

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