Was wird aus dem Weißen Löwen?
Seit Dienstag ist Nürnbergs Vorzeige-Lokal geschlossen – allen neun Mitarbeitern wurde gekündigt.
NÜRNBERG Es ist ein echtes Traditions-Lokal: Das Wirtshaus Weißer Löwe gegenüber der Lorenzkirche. Über 400 Jahre ist das Gasthaus alt – und seit gestern geschlossen. „Es ist richtig, der Weiße Löwe ist in Auflösung begriffen“, sagt Thomas Domani, der Chef der Lilly Gasthaus-GmbH. Allen neun Mitarbeitern sei ordnungsgemäß gekündigt worden. Domani, selbst Schatzmeister des Hotel- und Gaststätten-Verband Bayern, gibt zu, dass das einstige Vorzeige-Lokal „nicht mehr lief“.
Dabei wollten die Eigentümer der GmbH alles richtig machen, mit einem urigen, fränkischen Gasthaus in der Innenstadt. Die Voraussetzungen schienen günstig: Ein herrlicher Ausblick aus den Fenstern im ersten Stock auf die Nürnberger Burg, laut Eigenwerbung „ehrliches Essen zu vernünftigen Preisen“ und so pfiffige Lösungen, wie die Essensbestellung vom Arbeitsplatz per E-Mail.
Vorbei: Als Gründe für das Aus sieht der Gastronom, dem auch noch die Catering-Firma Lilly gehört, vieles: „Vielleicht war es das schlechte Wetter, vielleicht die Lage im ersten Stock. Wir haben uns vor Jahren auf die Innenstadt gestürzt – der Ausflug war nicht erfolgreich“, bilanziert Thomas Domani nun. Offensichtlich blieb auch der erhoffte Run der Messegäste auf das Gasthaus aus. Jetzt sucht Domani zusammen mit der Tucher-Bräu nach einem neuen Pächter für die Räume.
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