Was wird aus dem Areal? „Quelle ist eine Monsteraufgabe“
Der Nürnberger Immobilienexperte Gerd Schmelzer zur möglichen Zukunft des Versandhaus-Geländes.
NÜRNBERG In der Nachbarschaft zum ehemaligen Containerbahnhof in Gostenhof tut sich die nächste städtebauliche Problemfläche auf: das Quelle-Areal mit 250.000 Quadratmetern Fläche. Ein Experte für solche Leerstände ist der Nürnberger Immobilienunternehmer Gerd Schmelzer.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung im Stadtwesten nach dem Quelle-Aus?
GERD SCHMELZER: Die Fürther Straße ist unter erheblichen Druck gekommen. Es besteht die Gefahr, dass sie kollabiert. Auch das AEG-Gelände ist noch nicht stabilisiert. Hier gibt es Flächen im Überfluss. Das Quelle-Gelände zu entwickeln, ist eine Monsteraufgabe. Da braucht man Mumm. Hier ist ein Masterplan nötig. Es muss ein Gesamtkonzept her: Wo soll Einzelhandel hin, wo Dienstleistungen, wo eine andere, zum Beispiel universitäre Nutzung. Ohne geht es nicht.
Ein riesiges Einkaufszentrum, wäre das die Lösung?
GERD SCHMELZER: Natürlich denkt man zunächst an Einzelhandel. Da gibt es auch konkrete Überlegungen von Investoren. Die Immobilie befindet sich im Herzen der Region, sie hat dank der U-Bahn-Anbindung eine Top-Infrastruktur. Die Frequenz wäre da. Eine solche Mall von internationaler Größenordnung hätte jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Innenstädte von Nürnberg und Fürth. Da wären die Stadtverwaltungen alles andere als erfreut.
Manche sagen, man solle alles abreißen und etwas Neues bauen.
GERD SCHMELZER: Ich bin dafür, dass man zunächst versucht, mit der vorhandenen Substanz ein Konzept zu machen. Allerdings sind echte Eingriffe in das Gebäude nötig. So kann man es nicht lassen. Man muss es aufschneiden und Lichtschächte schaffen. Das Thema ist pikant, weil das Versandzentrum unter Denkmalschutz steht. Stephan Maurer
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