Was Niklas angerichtet hat
Keine Ruhe nach dem Sturm: Orkan „Niklas“ hat Bayern mächtig durcheinandergewirbelt. Kurz darauf kehrt der Winter in den Freistaat zurück. Vor allem in Oberbayern machte der viele Neuschnee den Autofahrern im Berufsverkehr zu schaffen. Außerdem kam es im Bahnverkehr wegen Sturmschäden vielerorts immer noch zu Behinderungen.
Ein Todesopfer in Bayern: Eine 39-jährige ist bei Dietramszell im bayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in ihrem Auto von zwei umstürzenden Bäumen erschlagen worden. Die Fichten krachten wegen des starken Windes in einem Waldstück auf ihren Wagen. Die Feuerwehr konnte die Frau nur noch tot bergen. Wegen des Neuschnees kam es gestern Morgen zu vielen Unfällen auf Bayerns Straßen. Der schlimmste ereignete sich in Grafenwöhr in der Oberpfalz. Ein Autofahrer prallte dabei auf schneeglatter Fahrbahn frontal gegen ein anderes Fahrzeug. Der Fahrer des zweiten Autos, ein 52-jähriger Familienvater, kam ums Leben.
Kein Strom: Im südlichen Oberbayern waren gestern weiterhin einige tausend Haushalte ohne Strom. Von den Ausfällen seien die Regionen Weilheim und Murnau betroffen, sagte Bayernwerk-Sprecher Maximilian Zängl in Regensburg. In der vorangegangenen Nacht waren etwa 5000 Haushalte vom Stromnetz abgeschnitten. Wie viele davon am Mittwoch weiterhin keine Elektrizität hatten, stand zunächst nicht fest.
Lawinengefahr: Sturm, Neuschnee und milde Temperaturen in tieferen Gebieten haben die Lawinengefahr in den Alpen in die Höhe getrieben. In Bayern war sie am Mittwoch bei Stufe drei erheblich. In der Silvretta, den Zillertaler, den Ötztaler und den Stubaier Alpen gab der österreichische Lawinenwarndienst die vierte Warnstufe auf der fünfteiligen Skala aus. Ähnlich war die Lage in Südtirol.
Keine Rekordschäden: Das Sturmtief „Niklas“ hat aus Sicht der Versicherer keine Rekordschäden beschert. „Wir gehen davon aus, dass der Sturm „Niklas“ deutlich weniger Schäden verursacht hat als der Sturm „Kyrill“, sagte gestern ein Sprecher des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. „Kyrill“ hatte im Jahr 2007 in Deutschland einen Schaden von rund zwei Milliarden Euro verursacht. Es sei aber zu früh, die Schadenssumme abzuschätzen, weil die Versicherer viele Schadensmeldungen erst für die Zeit nach den Osterferien erwarteten.
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