Was ist mit Mario los?
NÜRNBERG - Lustlos im Training, stumm auf der Tribüne. Club-Trainer, Manager und Berater rätseln: Warum läuft's bei Brezka nicht? "Wir wissen nicht, warum er sich hängen lässt." Ein Gespräch nach dem Ahlen-Spiel soll Klärung bringen..
Vom Kraftwerk zum Stillen Brüter. Trainer, Manager, Club-Fans und selbst sein Berater fragen sich: Was ist mit Mario Breska los? Antworten sind Mangelware – trotz intensiver Ursachenforschung. „Wir wissen nicht, warum er sich nach seiner tollen Vorbereitung jetzt hängen lässt“, überwiegen auch bei Martin Bader die Fragezeichen. „Wir glauben weiter an ihn“, sagt der Manager, macht aber auch Druck: „Es wäre der letzte Schritt, sich von Mario bereits in der Winterpause wieder zu trennen.“
Das zweite, sehr deutliche, Signal an den 27-jährigen Allrounder, nachdem ihn Michael Oenning gegen Duisburg zuletzt sogar von der Ersatzbank verbannte und zum Zuschauer degradierte. „Damit er weiß, was die Stunde geschlagen hat“, erklärt der Trainer. Oenning ist das mimosenhafte, lustlose Verhalten Breskas sowie das Fehlen jeglicher Selbstkritik leid. „Wenn einer keinen Bock hat, sich reinzuhängen“, sagt sein Berater Peter Hammer, „dann hat er keine Berechtigung im Kader zu sein.“
Stammplatz nach zwei Spieltagen verloren
Dabei avancierte Mario, für 250.000 Euro Ablöse vom MSK Zilina verpflichtet, vor dem Saisonstart nach Marek Mintal und Robert Vittek zum neuen slowakischen Hoffnungsträger beim Club. Egal ob als pfeilschneller Flügelflitzer mit sensationellem Torriecher oder als kraftstrotzender Rechtsverteidiger – der robuste Modellathlet (1,74 Meter, 79 Kilo) hatte sich ruckzuck einen Stammplatz erarbeitet. Und war ihn nach dem zweiten Spieltag schon wieder los.
„Seit dieser Partie in Kaiserslautern hat er sich in ein Schneckenhaus zurückgezogen, lässt niemanden wirklich an sich ran“, weiß Bader. Weder den Trainer, noch seinen Berater, nicht mal seinen Landsmann Mintal. Der wohl erster Ansprechpartner sein sollte, nachdem Breska seinen Deutschkurs lediglich der Pflicht wegen besucht. Wenn er dann mal was sagt, ist es immer die selbe Leier: „Ich trainiere nicht schlechter als die anderen, spiele aber nicht. Das verstehe ich nicht.“
Klärungsbedarf: "Wollen intensiv reden"
Würde er vielleicht. Wenn er sich selbst mal beobachten könnte, wie er auf dem Trainingsplatz steht – nicht wirklich bewegt, wohlgemerkt. Das hat mit sich unbedingt aufdrängen wollen nichts zu schaffen. Eher mit dem Job eines Physiotherapeuten, der hofft, dass sich bitte keiner verletzt, es nichts zu tun gibt während einer Einheit.
Scheinbar bevorzugt Breska gerne den einfachsten Weg. In Zilina war er gesetzt. Nach drei Jahren in Griechenland bei Panionios Athen, wo er zuletzt unter Ewald Lienen spuren musste, 2007 Rückkehr in die Heimat. Für einen ambitionierten Profi ein Rückschritt, nur gut fürs eigene Seelenheil: kaum Aufwand, voller Ertrag. So läuft das aber nicht beim Club. Bleibt Breska, mit dem Bader und Oenning nach dem Ahlen-Spiel am Sonntag in der folgenden Länderspielpause „intensiv reden wollen“, Antworten schuldig, muss sich der Stille Brüter nach einem neuen Standort umschauen. Markus Löser
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