Warum wird Fernwärme eigentlich nicht billiger?

Obwohl der Gaspreis sinkt, wird das Heizen für diese Kunden der N-Ergie nicht günstiger
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Das HeizKraftwerk in Sandreuth versorgt ein Viertel der Nürnberger mit Fernwärme.
B. Meyer Das HeizKraftwerk in Sandreuth versorgt ein Viertel der Nürnberger mit Fernwärme.

Obwohl der Gaspreis sinkt, wird das Heizen für diese Kunden der N-Ergie nicht günstiger

NÜRNBERG Während viele Nürnberger erleichtert die Senkung der Gaspreise bei der N-Ergie zum 1. April um durchschnittlich 12,4 Prozent zur Kenntnis nahmen, konnte sich AZ-Leser Robert S. nur wundern: Er ist ans Fernwärme-Netz der N-Ergie angeschlossen – wie rund ein Viertel der Nürnberger – doch bei der Fernwärme war’s nix mit der Preissenkung!

Das ist für den Energie-Kunden nur schwer zu verstehen. Schließlich wird die Fernwärme im Heizkraftwerk Sandreuth zu einem wesentlichen Teil aus Erdgas erzeugt (ein weiterer Teil stammt auch aus der Müllverbrennung). Darüber hinaus waren zum 1. Januar die Fernwärme-Preise sogar gestiegen.

Gestiegene Personal- und Kapital-Kosten

N-Ergie-Sprecherin Rita Kamm-Schuberth versucht es zu erklären. Man habe die Fernwärme-Preise anheben müssen, nachdem man sie zuvor drei Jahre lang stabil gehalten habe (beim Grundpreis sogar sechs Jahre). „In dieser Zeit haben sich die Erzeugungskosten für Fernwärme sprunghaft verteuert.“ Bei der neuen Preisgestaltung habe man aber auch berücksichtigt, dass die Preise am Wärmemarkt wieder fallen. Wegen gestiegener Personal- und Kapitalkosten sei eine Anhebung aber unumgänglich gewesen.

Auch nach der Preis-Anpassung sei die N-Ergie einer der günstigeren Fernwärme-Anbieter in Deutschland. Im Preisvergleich der WIBERA-Wirtschaftsberatung rangiert der Nürnberger Versorger auf Platz 35 von 172 deutschen Anbietern. Danach liegen die N-Ergie-Preise um 17 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt.

Die Preiserhöhung wirkt sich folgendermaßen aus:

Ein Single mit einem Jahresverbrauch von 6,72 Megawattstunden (MWh) zahlt 520,79 Euro, 47,99 Euro mehr als zuvor.

Ein Drei-Personen-Haushalt im Mehrfamilienhaus (Jahresbedarf 11,9 MWh) zahlt 914,93 Euro – das sind 84,98 Euro mehr im Jahr.

Für das Heizen eines Einfamilienhauses muss der Hausherr jetzt 1692 Euro aufbringen – ein Plus von 149,97 Euro.

Übrigens: Egal, ob der Kunde mit seinem Versorger zufrieden ist oder nicht: Ein Anbieter-Wechsel wie bei Strom und Erdgas ist bei der Fernwärme (noch) nicht möglich.

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