Warum gibt’s in Nürnberg keine echte Grüne Welle?

CSU-Stadtrat Brehm sagt: „Das Problem lässt sich mit 8,5 Millionen Euro lösen.“ Die Stadt widerspricht...
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Freie Fahrt in Nürnberg, so wie hier unterhalb der Burg am Vestnertorgraben: Das wünscht sich die Stadrats-CSU – und sicher alle Autofahrer.
bayernpress.com Freie Fahrt in Nürnberg, so wie hier unterhalb der Burg am Vestnertorgraben: Das wünscht sich die Stadrats-CSU – und sicher alle Autofahrer.

CSU-Stadtrat Brehm sagt: „Das Problem lässt sich mit 8,5 Millionen Euro lösen.“ Die Stadt widerspricht...

NÜRNBERG Sebastian Brehm ist genervt: Immer wenn er sich in sein Auto setzt, um von seiner Kanzlei in der Ostendstraße ins Rathaus zu fahren, „steh ich an jeder Ampel“, schimpft der CSU-Rathauschef: „Keine Spur von Grüner Welle!“ Die hat er mit seinen Fraktionskollegen schon vor vier Jahren – vergeblich – beantragt. Dabei sei alles nur eine finanzielle Frage: Mit einigen Millionen könnte sich der Traum von der freien Fahrt verwirklichen lassen, so Brehm.

„Die Verkürzung der Gelbphasen von vier auf drei Sekunden vor wenigen Wochen hat die Situation zumindest subjektiv verschärft“, ärgert sich der Politiker. 530 Ampel-Kreuzungen gibt es im Stadtgebiet. Rund zwei Drittel sind zentral computergesteuert. Die restlichen müssen manuell eingestellt werden. Diese durch moderne Technik zu ersetzen, koste 8,5 Millionen Euro. „Wir haben auch schon Ideen, wie sich das realisieren lassen könnte“, so Brehm.

Das Problem drängt: Statistisch gesehen hat jeder zweite Nürnberger ein Auto, knapp 260.000 Kraftfahrzeuge sind hier zugelassen. Über 560.000 Fahrzeuge fahren im Schnitt täglich über die Stadtgrenzen. Spitzenreiter an frequentierten Straßen waren bei der letzten Verkehrszählung neben die Südwest-Tangente (über 80.000 Autos/Tag) die Steubenbrücke und die Äußere Bayreuther Straße mit jeweils mehr als 35.000 gezählten Kraftfahrzeugen.

"Steuerungen in Nürnberg kaum zu optimieren"

Das Verkehrsplanungsamt dagegen hält den Verkehrsfluss schon für gut genug: Das so genannte Oriniko-Projekt, die Untersuchung eines Ingenieurbüros über Verbesserungsmanagement, habe sogar ergeben, „dass die Steuerungen in Nürnberg kaum zu optimieren sind“, so Amts-Vize Robert Wunder. Dafür, dass es täglich über 500.000 Pendler in der Stadt gebe, laufe es problemlos. Vor allem in der Erlanger-, Regensburger und Münchener Straße funktioniere die Grüne Welle.

Und dass sie andernorts in der City nur aus finanziellen Gründen nicht rollt, stimme auch nicht, sagt Wunder: Die wichtigen Kreuzungen hingen alle am Zentralcomputer.

Er bestreitet den Vorwurf der CSU, dass mit den verkürzten Gelb-Phasen das System „bewusst durcheinander gebracht werden soll“, wie Brehm behauptet. Bei der Änderung handele es sich um eine Richtlinie, die umgesetzt werden musste. Im Umland sei das schon lange passiert.

Natürlich wolle man die Autofahrer nicht ärgern, so Wunder: „Wir sind ständig bemüht, die Verkehrsqualität zu halten oder zu verbessern. Wenn es schlechter wird, liegt das an Baustellen und an einer Steigerung des Verkehrsaufkommens.“ Andrea Uhrig

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