Waren die Zuschauer schuld?
STADTSTEINACH Die ganze Nacht stand Erich Denzler, der Vorstand des Motorsportclubs MSC Presseck, mit den Ärzten in Kontakt – gestern früh dann die erlösende Nachricht: Der Zustand des kleinen Buben, der nach dem Horror-Unfall beim vom MSC ausgerichteten Autorennen in Stadtsteinach (Kreis Kulmbach) in Lebensgefahr schwebte, hat sich stabilisiert.
„Mir ist ein Fels von der Seele gefallen“, sagte Denzler gestern sichtlich erleichert zur AZ. Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe von fünf Polizisten arbeitet an der Aufklärung des furchtbaren Unfalls: Bei der Rallye zur Erinnerung an die legendären Bergwaldrennen von 1966 bis 1983 war am Sonntag ein VW Polo nach einem Bremsmanöver in die Zuschauer geschleudert.
Polizei sucht Bilder und Filme vom Unfall
Vier Menschen, darunter die Mutter des Buben, erlitten Prellungen und Knochenbrüche. Doch wer ist schuld? Der Fahrer des Polo, der Rennfahrer, der das Bremsmanöver ausgelöst hatte, der Verein oder gar die Zuschauer selbst? „Wir haben alles richtig gemacht“, sagt Denzler. Die Unfallopfer hingegen hätten sich nicht in einer abgesperrten Zone aufgehalten. „Sie wurden zweimal abgewiesen und sind trotzdem wieder reingegangen. Das war fahrlässig.“
Die Bayreuther Polizei (0921/ 506-0) hofft nun, dass sich Zuschauer melden, die im Zielbereich mit Foto- oder Videokameras zum Unfallzeitpunkt Aufnahmen gefertigt haben.