Wandern, radeln, Aussicht genießen: Tipps für Tagesausflüge in Bayern

Fahren Sie doch nochmal an den See! Wir haben hier gleich mehrere Vorschläge an unterschiedlichen Orten in Bayern. Oder doch lieber einen schmucken oberbayerischen Ort besichtigen? Mit Bergblick Kaffee trinken?
Das sind nur einige der sieben Vorschläge, die wir Ihnen hier machen wollen. Sieben Orte, an denen das Glück zu finden ist, sozusagen.
Wem das an Glücksgefühl noch nicht reicht, der greife zum Buch "Glücksmomente in den Bayerischen Hausbergen" von Lisa und Wilfried Bahnmüller (Bruckmann, 15 Euro). Dort sind diese und weitere 150 Orte beschrieben, die man besuchen sollte.
Flach radeln mit Bergkulisse
Man glaubt es kaum, so schön wie der Forggensee daliegt - aber er ist tatsächlich kein natürlicher See, sondern der aufgestaute Lech. Warum der Mensch das getan hat? Für die Stromgewinnung freilich, in diesem Fall für die am Kraftwerk Roßhaupten. Aber man hat als Ausflügler auch was davon, denn man kann an dem Stausee wunderbar entlangspazieren und die Aussicht auf die Ammergauer Alpen genießen. Bei Rieden ist es zum Beispiel sehr hübsch. Noch bis 15. Oktober kann man übrigens auf einer der Ausflugsdampfer ab Füssen steigen und sich den See vom Wasser aus ansehen. Die große Rundfahrt kostet 13 Euro, die kleine 9 Euro. Wer um den ganzen See will, sollte sein Rad mitnehmen, denn der Forggensee ist groß. Die Runde ist 32 Kilometer lang. Da tut man was!
Idylle in Mittenwald

Mittenwald bietet für unterschiedliche Vorlieben etwas. Der Ort ist Zentrum des europäischen Geigenbaus. Im Geigenbaumuseum (Ballenhausgasse 3, Di-So, 10-17 Uhr, 5,50 Euro) wird einem dieses Kunsthandwerk näher gebracht. Auch die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist einen Besuch wert. Wer sich etwas mehr verausgaben will, kann ab Mittenwald unterschiedliche Wanderungen unternehmen. In nur eineinhalb Stunden erreicht man vom Wanderparkplatz am Waudl die Mittenwalder Hütte. Von hier aus sind der Lindenkopf (Gehzeit eine Stunde) oder die Karwendelspitze (rund zwei Stunden) erreichbar. Knappe drei Stunden dauert die Tour ab Mittenwald zur Hochlandhütte, die ebenfalls mit einer großen Sonnenterrasse aufwarten kann.
Gleich vier Seen auf einmal

Im Werdenfelser Land findet man vier Seen, die alle unterschiedlich, aber jeder auf seine Art und Weise malerisch sind. Der Geroldsee (Foto) ist ein beliebtes Postkartenmotiv und von einer schönen Buckelwiesenlandschaft umgeben. Der Barmsee, der größte der vier, liegt nahe an Krün, wem es noch nicht zu kalt ist, kann hier baden. Der Grubsee ist von Wald umgeben und deshalb für Schattenliebhaber eine Top-Adresse. Der kleine Tennsee liegt mitten in einem Campingplatz, ein unverhofftes Naturjuwel!
Wanderung mit Klammblick

Los geht es an der ehemaligen Geigelsteinbahn in Ettenhausen, südlich von Schleching (nahe der B307). Es geht in südlicher Richtung durch den Wald. Am Ende des Forstweges geht es rechts auf einen teilweise versicherten Bergpfad, der auch als Schmugglerpfad bekannt ist. Kurz darauf quert man die Grenze nach Tirol, steigt zum Fluss ab und quert über eine Hängebrücke nach Klobenstein. Von der Brücke kann man in die Entenlochklamm blicken. Es geht aufwärts zur Wallfahrtskirche Maria Klobenstein (Einkehrmöglichkeit im gleichnamigen Gasthaus, tgl. 11-18 Uhr!). Nun weiter aufwärts zur Autostraße, an dieser 800 Meter nach links. Vor dem zweiten Tunnel beginnt ein Wanderweg links (Beschilderung "Streichen"). Dieser leitet den Wanderer zur Streichenkapelle. Zurück geht es über die ungeteerte Auffahrtsstraße abwärts. Im Tal an der großen Straße nach rechts über die Achentalbrücke. Dann der Beschilderung "Geigelsteinparkplatz" folgen.
Kaffee mit Aussicht

Den Irschenberg kennt man aus den Verkehrsnachrichten. Sollte man nicht nur. Denn wenn man hier die Autobahn verlässt, kann man bei der Kaffeerösterei Dinzler einkehren. Hier werden Schmankerl serviert - und natürlich auch Kaffeespezialitäten. Und eine wunderbare Aussicht bekommt man sogar oben drauf. Wenn das keinen Zwischenstopp wert ist!
Kräuter suchen

Annelies Stockinger ist erfahrene Kräuterpädagogin in Bad Heilbrunn. Für sie ist das Tölzer Land ein Kräuterland. Das habe mit der abwechslungsreichen Landschaft dort zu tun, sagt sie. Im Kräuter-Erlebnis-Park wachsen 400 Kräuter-, Duft- und Blütenpflanzen. Wer will, kann auch Tees von dort erwerben. Das Bistro-Café im Park hat Mittwoch bis Sonntag geöffnet.
Wörnerweg 4, 83670 Bad Heilbrunn, 9 bis 18 Uhr
Zeugnisse der Eiszeit

Nördlich des Chiemsees liegt das Naturschutzgebiet Eggstätter Seenplatte. Es besteht aus 18 Einzelseen. Die Seen verweisen auf eine weit entfernte Zeit, als Eisblöcke von Gletschern abgetrennt wurden und als Toteis liegen blieben. Über ihnen lag bald Erde und sie schmolzen nur langsam. Als sie es dann taten, entstand ein Hohlraum - ein Kessel für einen See. Man kann die Gegend gut zu Fuß erkunden. Der Hartsee-Rundweg (5,9 Kilometer) umrundet den See in eineinhalb Stunden. Länger ist der fast 13 Kilometer lange "Seeplattenrundweg Nr. 7". Man kann aber auch verschiedene Wege miteinander kombinieren. Wer sich ganz frei bewegen will, sollte dann allerdings eine Karte oder ein Handy mit Offline-Karten mitnehmen, denn die Seenlandschaft ist sehr weitläufig. Außerdem führen auch Fernwanderwege an der Gegend vorbei, die "Via Julia" zum Beispiel oder der "Grenzenlos Wanderweg", der etwa 125 Kilometer lang ist. Und das ist dann mehr als eine Tagesetappe.