Vuvuzela-Verbot: Das sagen die Fußball-Fans
Sie finden den Tröten-Bann am WM-Fest nicht gut: „Wir gehen ja nicht ins Theater!“ Doch in der AZ-Online-Abstimmung haben sich bisher die Anhänger des leiseren Feierns durchsetzen können...
NÜRNBERG Die Resultat ist eindeutig. Bei der Online-Abstimmung auf unserer Internet-Seite www.abendzeitungnuernberg.de haben sich bis Mittwochabend fast zwei Drittel der Teilnehmer das Verbot der höllisch lauten Vuvuzelas ausgesprochen. Beim Fan-Fest auf der Wöhrder Wiese sind die Plastik-Tröten verboten. Die Security-Mitarbeiter werden sie bei den Kontrollen an den Eingängen konfiszieren. Doch es gibt auch andere Stimmen.
„Bin ich beim Fußball, oder gehe ich ins Theater?“, fragt etwa Matthias Giebfried. Der 23-Jährige hat sich die Tröte für drei Euro an der Tankstelle gekauft. „Die Vuvuzela gehört in Südafrika traditionell zum Fußball dazu!“
"Dann müsste die Stadt auch Rock im Park verbieten"
Die Tröten sind lauter als eine Kettensäge. Bei Werten von bis zu 127 Dezibel kann es zu dauerhaften Gehörschäden kommen. Experten raten zu Ohrstöpseln (gibt’s in Drogerien und Apotheken) oder Watte im Ohr. Vuvuzela-Fan Matthias relativiert: „Es ist nicht einfach, da einen Ton rauszukriegen. Ich schaffe keine 120 Dezibel.“
Auch Maria (30) vom Souvenirladen Snowburg am Hauptmarkt kann die Bedenken nicht verstehen: „Wir dürfen sie verkaufen. Also müssen die Leute sie auch benutzen dürfen.“ Wenn es um wirklichen Lärmschutz gehe, sagt ihr Chef Hugo Wirth, „dann müsste die Stadt auch Rock im Park verbieten“.
Das sieht der städtische WM-Beauftragte Thomas Wehr anders. Beim Rockfestival durften die Bands nur bis zu 100 Dezibel aufdrehen. Wehr geht es um die Gesundheit der Fan-Fest-Besucher und um den Schutz für die Anwohner rund um die Wöhrder Wiese. Gute Fußball-Stimmung könne auch ohne die lauten WM-Tröten aufkommen. Eines ist ihm ganz wichtig: „Die Stadt ist keine Party-Bremse!“ mir
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