Vorsicht, wenn Sie diesen Brief bekommen!

Das Schreiben sieht aus wie von der Telekom. Eine dubiose Briefkasten-Firma verspricht hohe Gewinne. Verbraucherschützer warnen vor der miesen Masche
von  I. Niederlich
400 Euro Gewinn verspricht der Brief, den Klaus Weidinger bekommen hat. Das Geld gab’s nicht.
400 Euro Gewinn verspricht der Brief, den Klaus Weidinger bekommen hat. Das Geld gab’s nicht. © bayernpress.com

NÜRNBERG Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein Brief der Deutschen Telekom. Angeblich winkt ein Gewinn von 400 Euro. Das Geld wolle man in einer Zweigstelle der Firma persönlich überreichen. Eine schöne Summe, über die sich Klaus Weidinger (64) aus Schwaig bei Nürnberg auch erst einmal Freude. Doch dann sah er sich das Schreiben genauer an. Die vielen Versprechungen machten ihn misstrauisch. Er legte die trügerische Post bei der Telekom vor. Sein ungutes Gefühl hatte ihn nicht getäuscht: Das angebliche Telefongewinnspiel ist reine Abzocke!

Kein Einzelfall: Solche Briefe überschwemmen derzeit wieder die ganze Region. Wie die Gewinnspielfirma heißt, wohin die Fahrt geht, was die Teilnehmer erwartet – all das bleibt in den Briefen unklar. Es heißt nur, ein Bus fahre die glücklichen Gewinner zur Firmenzentrale. Und: Für das leibliche Wohl sei bestens gesorgt. Heidemarie Kaiser von der Verbraucherzentrale in Nürnberg erklärt: „Diese Masche ist schon älter!“ Sie nennt gewisse Anhaltspunkte anhand derer man die Betrüger-Post entlarven kann. Besonders verdächtig: Nirgends ist ein Firmenname zu finden. Lediglich eine gewisse Frau Monika Krause unterschreibt den Brief als Ansprechpartnerin.

Unnütze, überteuerte Produkte statt Geldgewinn

Eine genaue Adresse wird nicht genannt. Auf einer beiliegenden Antwortkarte steht nur ein Postfach im niedersächsischen Lastrup. „So wird es unmöglich, den versprochenen Gewinn rechtlich einzuklagen“, sagt die Expertin. Dazu bräuchte man nämlich eine genaue Anschrift. „Denn wenn man etwas gewonnen hat, dann ohne Wenn und Aber!“

Heidemarie Kaiser warnt vor solchen Kaffeefahrten. „Dort werden unnütze, überteuerte Produkte angeboten. Meist wird man massiv bedrängt, etwas zu kaufen.“ Die versprochenen 400 Euro bekomme man natürlich nicht! „Wenn überhaupt, gibt es einen Rabatt auf die Artikel. Dann kostet die unwirksame Nahrungsmittelergänzung statt 1500 eben nur noch 1100 Euro!“, so Kaiser.

Haben Sie auch einen solchen Brief erhalten? Die Verbraucherzentrale (Albrecht-Dürer-Platz 6, Nürnberg) berät unter 0911/ 2426501

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