Vorsicht vor diesem VfB

NÜRNBERG „Sehr geschlossen, sehr geduldig, sehr konsequent in der Zweikampfführung.“ Will heißen: sehr unangenehm. Wenn Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia nur halb so lobende Worte für seine sündhaft teuren Katastrophenkicker finden könnte, wie er sie für den Club findet, stünde der VfB wohl nicht dort, wo er steht: am Abgrund.
Dennoch warnt FCN-Trainer Dieter Hecking vor dem Auftritt seiner Elf am Samstag (15.30 Uhr) in der Mercedes Benz-Arena davor, sich vom Abstiegs-Platz 17 der Schwaben täuschen zu lassen. „Der VfB Stuttgart hat eine tolle Mannschaft, gegen die man auch mal verlieren kann“, findet Hecking.
Und weist deshalb die Favoritenrolle weit von sich. Wer glaubt, der FCN reise als Favorit an, leidet laut Hecking an „Überschätzung“. Denn vom Potenzial her sind die Schwaben dem Club – zumindest auf dem Papier – immer noch überlegen, obwohl der FCN zehn Punkte mehr als der VfB auf dem Konto hat. Ein Aspekt, den Hecking natürlich nicht wegwischen kann – und auf den er baut. „Wir haben psychologisch eine etwas bessere Situation. Der Druck lastet auf den Stuttgartern.“
"Wir sind heiß auf dieses Spiel"
Und so will der FCN-Coach die „kleine Serie“ von zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen fortsetzen. Zumal unter der Woche nichts darauf hindeutete, dass die letzten Erfolge seiner Truppe zu Kopf gestiegen sein könnten. „Die Mannschaft ist gewillt, in Stuttgart etwas zu holen. Wir sind heiß auf dieses Spiel.“
Nur, wer soll’s richten im „emotionalen Spiel“ gegen den ehemaligen Lieblingsgegner? Zumindest auf einer Position muss Hecking nach Christian Eiglers unnötiger Ampelkarte beim 1:0-Sieg gegen Leverkusen umbauen. Für Eigler könnte Markus Mendler zu seinem zweiten Einsatz in der Startelf kommen. Allerdings hat Hecking auch noch „andere Gedanken“. Darin dürfte wohl die andere Nachwuchskraft, Timothy Chandler (20), eine Rolle spielen. Oder der nach seinem Länderspieleinsatz mit der slowakischen U21 noch leicht angeschlagene Robert Mak (Sprunggelenkverletzung), der ebenfalls im Kader steht.
Egal wie, Hecking hat schon mal ein Hochrechnung aufgestellt, wie viele Punkte zu sammeln sind, damit wenigstens der Relagtionsplatz 16 herausspringt. „34 oder 35 Punkte“, seien nötig meint der Coach. Mit einem Sieg in Stuttgart hätte der Club schon mal 32 Zähler gebunkert – und damit wohl endlich einmal Planungssicherheit – für Liga eins.
K. Kaufmann