Vor Maskenpflicht im ÖPNV: Kaum Masken und Desinfektion

Noch trägt kaum ein Fahrgast in Bayerns Bussen und Bahnen eine Schutzmaske. Desinfiziert werden die öffentlichen Verkehrsmittel auch nicht - Verkehrsbetriebe halten das nicht für sinnvoll.
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Selbstgenähte Atemschutzmasken. Foto: Marius Becker/dpa/Archivbild
dpa Selbstgenähte Atemschutzmasken. Foto: Marius Becker/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Kurz vor der Einführung einer Schutzmaskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sind vielen Verkehrsbetrieben zufolge nur wenige Fahrgäste in Bayern mit Mundschutzen unterwegs. Weil die Desinfektion im öffentlichen Raum nicht nachhaltig wirksam sei, gebe es außerdem keine Desinfektion in Bussen und Bahnen, sagten die Sprecher am Montag.

In München und Regensburg trage die Mehrzahl der Menschen im Nahverkehr noch keine Schutzmaske, sagten Sprecher der Stadtwerke. "Derzeit sind nur vereinzelt Fahrgäste anzutreffen, die mit Schutzmasken ausgestattet sind", sagte auch eine Sprecherin der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV). Aus Nürnberg und Augsburg gab es zunächst keine Einschätzung zur Zahl der Maskenträger.

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, würden in den Städten Busse, Bahnen und Bahnsteige zwar meist täglich mit keimreduzierenden Reinigungsmitteln geputzt. Haltestangen und Stoppknöpfe würden dabei besonders gründlich gereinigt. Auf die Desinfektion der Verkehrsmittel werde aber in allen befragten Städten verzichtet.

"Flächen im öffentlichen Raum können nicht nachhaltig wirksam desinfiziert werden", heißt es dazu in einer Mitteilung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Auch ohne Desinfektion entspräche die Reinigung den Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI), sagte eine Sprecherin der Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) in Nürnberg.

Um dennoch größtmöglichen Schutz zu bieten und nicht zu viele Fahrgäste auf engem Raum zu transportieren, führen Busse und Bahnen in München weitgehend im Normalbetrieb. In Regensburg sei der Fahrplan zwar seit einigen Wochen auf Wochenendbetrieb umgestellt worden. Um den Fahrgästen aber den Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern zu ermöglichen, würden für oft genutzte Strecken zusätzliche Fahrten angeboten. In Nürnberg kehre man langsam zum Normalbetrieb der öffentlichen Verkehrsmittel zurück - in den letzten Wochen hätten hier etwa 80 Prozent der Fahrten für nur rund ein Viertel der Fahrgäste stattgefunden.

Zumindest die Zahl der Maskenträger in Bussen und Bahnen dürfte sich in den nächsten Tagen aber deutlich erhöhen: Am Montag hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Maskenpflicht in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr angekündigt. Mund-Nasen-Schutze oder auch Schals sind spätestens ab nächster Woche allerorts in Bayern Pflicht. In der niederbayerischen Stadt Straubing gilt die Maskenpflicht schon ab Donnerstag.

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